Hamburg. Trainer Barloschky hält trotz vier Testspielpleiten das neue Team für gefestigt. Warum die Mannschaft bereit für die Saison ist.

Noch gut eine Stunde nach ihrem ersten und letzten öffentlichen Testspiel in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena waren die Profis der Veolia Towers Hamburg bei ihren Fans gefragt. Die Mannschaft erfüllte geduldig Autogrammwünsche, lächelte für Selfies, beantwortete die Fragen des neuen Hallensprechers Akif Aydin (45), eines deutschen Schauspielers und Reporters mit türkischen Wurzeln, bekannt für seine Arbeit bei der Fernsehsendung „Galileo“.

Towers starten in zwölf Tagen im Pokal in Dresden in die neue Saison

Die wichtigste Frage aber konnte nach der 86:97 (41:57)-Niederlage im Testspiel gegen Bundesligakonkurrent Rostock Seawolves, der vierten im sechsten Probelauf, niemand schlüssig beantworten. Sind die Hamburger für den Saisonstart in zwölf Tagen gerüstet, wenn es in der Pokalvorrunde zu Zweitligaclub Dresden Titans geht?

Glaubt man Trainer Benka Barloschky (35) und Sportchef Marvin Willough­by (45), und warum sollte man ihnen nicht glauben, sind sie doch ganz nah an der Mannschaft, läuft die Entwicklung des Teams in die richtige Richtung, seien Fortschritte jeden Tag zu erkennen. „Wir sind auf einem super Weg“, sagten Barloschky und Willoughby unisono.

Towers fehlt wie in der vergangenen Saison ein klarer Führungsspieler

Die Einschätzung unter den 2096 Zuschauern differierte da etwas. Von einem Kandidaten für die erstmals angesetzten Play-ins, Platz sechs bis zehn in der Bundesliga, bis zur Wiederholung des Abstiegskampfs der vorigen Saison war im Publikum die Rede, und diese Meinungsvielfalt spiegelte die Leistung der Mannschaft in der schwachen ersten und der besseren zweiten Halbzeit wider.

Auffällig: Auch das neue Team leistet sich zu viele Ballverluste, 20 waren es gegen Rostock, die Seawolves beließen es bei neun. Und es scheint den Towers weiter ein Leader zu fehlen, der das Vertrauen der ganzen Mannschaft genießt, Einer, der Führung liefert, wenn Führung bestellt wird.

Letzter Test am kommenden Sonnabend beim deutschen Meister Ulm

Barloschky, der immer Optimistische, setzte in seiner späteren Analyse, was blieb ihm anders übrig, bei den zweiten 20 Minuten an: „Es gehört auch dazu, damit umgehen zu müssen, sich von einem großen Rückstand zurückzukämpfen. Dass wir das Spiel noch mal knapp gemacht haben, zwischenzeitlich bis auf fünf Punkte herangekommen sind, darüber bin ich sehr zufrieden. Die Mannschaft sieht gefestigt aus.“ Das sei auch daran zu sehen, „dass wir aus eigener Kraft aus unseren Löchern herauskommen“. In der vergangenen Spielzeit fehlten die Lösungen, geriet das zu einem lange wiederkehrenden Problem.

Nach zwei freien Tagen bereiten sich die Towers in dieser Woche auf den letzten Test am Sonnabend beim deutschen Meister ratiopharm Ulm vor. „Und dann sind wir auch ready für die Saison“, sagte Barloschky.