Hamburg. Schwerer Unfall am frühen Donnerstagmorgen im Hauptbahnhof. Warum er trotz des Unglücks „100 Schutzengel“ hatte.
Ein schwerer Unfall im Hamburger Hauptbahnhof hat am frühen Donnerstagmorgen den S-Bahn-Verkehr massiv beeinträchtigt. Ein Rollstuhlfahrer war ins Gleisbett gestürzt und von einer einfahrenden S-Bahnüberrollt worden. Wie durch ein Wunder erlitt er bei dem Unglück nur leichte Verletzungen. „Es waren wohl 100 Schutzengel im Einsatz“, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr Hamburg.
Der Rollstuhlfahrer war gegen 6.21 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache auf das Gleis 4 im Hauptbahnhof geraten. Der Zugführer einer gerade einfahrenden S-Bahn leitete zwar sofort eine Vollbremsung ein, konnte aber nicht mehr verhindern, dass der Mann überfahren und sein Rollstuhl mehrere Meter mitgeschleift wurde.
HVV: Rollstuhlfahrer von S-Bahn im Hauptbahnhof erfasst
Die herbeigerufenen Retter schalteten zunächst den Strom für die S-Bahn ab, bevor ein Feuerwehrmann zu dem Verunglückten unter den Zug kroch. Mit vereinten Kräften verschoben Polizisten, Feuerwehrleute und Bahnmitarbeiter den Zug, um den Mann retten zu können.
Ein Notarzt versorgte den Rollstuhlfahrer noch auf dem Gleis, stabilisierte ihn und brachte ihn dann in eine nahe gelegene Klinik. Obwohl die S-Bahn direkt über den Mann hinweggefahren war, kam er mit einem Überrrolltrauma, Knieverletzungen und einer leichten Kopfverletzung davon. Ein Kriseninterventionsteam betreute mehrere Fahrgäste, die das Unglück mitansehen mussten. Insgesamt waren 38 Feuerwehrleute im Einsatz.
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HVV: S-Bahn-Verkehr zeitweilig eingestellt
Der S-Bahn-Verkehr auf den Linien S1, S2, S3, S11, S21 und S31 wurde aufgrund des Unglücks teilweise eingestellt. Gegen 7:30 Uhr wurde die Sperrung zwar wieder aufgehoben, es kam aber noch zu weiteren Ausfällen und Verspätungen auf den Linien.