Hamburg. Tausende nehmen an Fahrradsternfahrt teil. Es ging unter anderem um Velorouten und die Wiedereinführung der autofreien Sonntage.

Ihr erklärtes Ziel ist die Umsetzung der Verkehrswende und die Förderung klimafreundlicher Verkehrsmittel. Für eine erneute Demonstration, die das Bündnis „Mobil ohne Auto“ (MoA) deshalb aufgerufen hatte, setzten sich am Sonntag Tausende Menschen auf ihren Fahrrädern in Bewegung, um an der traditionellen Fahrradsternfahrt teilzunehmen.

Zu der angestrebten Verkehrswende gehörten „nicht nur der Ausbau der Velorouten und Radschnellwege, der jetzt umgehend in Angriff genommen werden muss“, betonte MoA-Vorstandsmitglied Thomas Schönberger. „Auch eine komfortable und sichere Elbquerung und die Wiedereinführung der autofreien Sonntage wären starke Signale zugunsten des Radverkehrs und der öffentlichen Verkehrsmittel.“

Fahrrad-Demos Hamburg: Im Fokus steht die Verkehrswende

Ein buntes Rahmenprogramm mit Fahrradgottesdiensten und Musik gehörte bei der Sternenfahrt dazu. Aber es sei „keine reine Spaßveranstaltung“, sagte Schönberger. Im Fokus stünden die politischen Forderungen wie der Ausbau von Strecken, die den Radverkehr sicherer und attraktiver machen.

Von unterschiedlichen Startpunkten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen aus ging es am Sonntag entlang von fünf Hauptrouten in die Hamburger Innenstadt. Ziel der Sternenfahrt war die Ludwig-Erhard-Straße, Ecke Rödingsmarkt, wo eine gemeinsame Abschlussrunde über den Ring 1 stattfand.

Fahrradsternfahrt: Rund 10.000 bis 12.000 Radfahrer machten mit

Bei einer Schlusskundgebung am Rödingsmarkt diskutierten am Nachmittag Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Fridays-for-Future-Aktivistin Annika Rittmann über die Hamburger Verkehrspolitik. Laut Veranstalter haben sich etwa 10.000 bis 12.000 Radfahrer an der Sternenfahrt beteiligt. „Wir sind sehr zufrieden“, hieß es am Sonntag.

Zugunsten der Sternenfahrt, die bereits 2008 erstmals veranstaltet worden war, wurden zahlreiche Straßen für den Autoverkehr gesperrt. Von den Sperrungen waren unter anderem Hauptverkehrsadern wie die Köhlbrandbrücke, Teile der B 75 und der A 255 betroffen. Schon im Vorfeld hatte die Polizei Verkehrsteilnehmern empfohlen, auf öffentliche, schienengebundene Verkehrsmittel zurückzugreifen – beziehungsweise insbesondere den Innenstadtbereich weiträumig zu umfahren.

Fahrrad-Demos Hamburg: Auch Fridays for Future rief dazu auf

Bereits am Freitag hatte Fridays for Future (FFF) auf der Mönckebergstraße für Klimaschutz und Ökologie demonstriert. Mit einem grünen Schriftzug wurde gegen „die Entkernung des Heizungsgesetzes und Verwässerung des Klimaschutzgesetzes“ durch die Ampel-Koalition protestiert.

„Während Kanada noch nie da gesehene Waldbrände heimsuchen, erleben wir einen politischen Stillstand, angetrieben durch einen Bundeskanzler, dem Klimaschutz komplett gleichgültig scheint, und einer FDP, die jeglichen Klimaschutz blockiert“, sagte die Hamburger FFF-Sprecherin Annika Kruse in einer Mitteilung.

Für diesen Montag hat Fridays for Future eine gemeinsame Protestaktion mit Greenpeace angekündigt. Auf der Binnenalster sollen am Tag vor dem Weltflüchtlingstag 50 Kajaks auf die steigende Zahl von Flüchtlingen als Folge der Klimakrise aufmerksam machen.