Hamburg. Mit dem Deutschlandticket können Sie sogar ins Ausland reisen. Diese schönen Ziele lassen sich gut von Hamburg aus erreichen.

Quer durch Deutschland mit nur einem Ticket – das ist die Idee hinter dem sogenannten Deutschlandticket oder auch 49-Euro-Ticket, das seit dem 1. Mai bundesweit gilt. Die Bundesregierung will Bürger damit zum einen für den Umstieg auf den ÖPNV begeistern sowie von den stark gestiegenen Energiekosten entlasten. Doch warum nicht auch damit verreisen? Was wenig bekannt ist: Neben zahlreichen deutschen Urlaubsorten kann man mit dem Ticket nämlich auch Ziele im Ausland ansteuern. So etwa in Österreich, Dänemark, Frankreich oder den Niederlanden.

Das liegt daran, dass sich die Grenzen der mehr als 60 deutschen Landes- und Tarifverbünde nach Bahnhöfen und nicht nach Landesgrenzen richten. Einzelheiten regeln die jeweiligen Verkehrsunternehmen aber selbst und geben diese meistens auf ihren Webseiten bekannt.

Die Abendblatt-Redaktion hat eine Auswahl der schönsten Ziele, die man von Hamburg aus in einem Tag erreichen kann, erstellt:

Bummeln in einer der ältesten Städte Dänemarks

An kleinen bunten Häusern vorbei durch verwinkelte Gassen schlendern und danach einen Kaffee auf dem Marktplatz trinken: Das kann man wunderbar im dänischen Tondern. Die Kleinstadt mit gerade einmal 7500 Einwohnern gilt als eine der ältesten Städte Dänemarks und bietet neben kleinen Shops zum Bummeln auch ein Kunstmuseum und ein Schloss, das man besichtigen kann. Dazu einfach von Hamburg Hbf in den RE 70 Richtung Elmshorn steigen und danach in den RE 6 nach Niebüll. Von dort aus sind es mit der RB 66 nur noch knapp 20 Minuten bis nach Tondern.

Pommes und Frikandel essen in den Niederlanden

In weniger als sechs Stunden ist man von Hamburg aus in der niederländischen Universitätsstadt Enschede. Jeden Dienstag und Donnerstag findet dort auf dem zentralen Marktplatz ein großer Wochenmarkt statt, auf dem man nicht nur klassisch Pommes und Frikandel (Würstchenspezialität) essen, sondern sich auch durch allerlei Käsesorten probieren kann. Mit dem RE 4 von Hamburg aus einfach nach Bremen fahren und von dort aus den RE 9 nach Osnabrück nehmen. In Osnabrück in den RB 61 nach Hengelo wechseln und dann mit dem RE 7939 in unter zehn Minuten nach Enschede.

Auf den Spuren von Mozart in Österreich

Ein begehbares Museum für alle Mozartfans: Das findet man in der Salzburger Altstadt. Neben dem Geburtshaus des Komponisten kann man über einen sogenannten Themenspaziergang die wichtigsten Stationen seines Lebens besuchen bis hin zu seinem Taufbecken im Dom zu Salzburg. Doch auch Wanderbegeisterte und Mountainbike-Fahrer können im Salzburger Land mit seinen zahlreichen Gipfeln auf ihre Kosten kommen. Zwar dauert die Fahrt mit dem Nahverkehr knapp 15 Stunden inklusive fünf Umstiegen. Doch auch mit dem ICE auch ist man gut neun Stunden lang unterwegs. Mit dem Deutschlandticket von Hamburg aus in den ME RE 3 nach Uelzen, dann in den ME RE 2 nach Göttingen und von dort aus weiter mit dem RE 1 nach Neudietendorf. Mit dem RE 7 dann weiter über Würzburg und München und von München mit dem BRB RE 5 bis nach Salzburg.

Zu einer Burg wandern und tschechische Küche in der Altstadt von Grottau genießen

Gleich neben dem Lausitzer Gebirge, mitten im Herzen des Dreiländerecks Deutschland–Polen–Tschechien, liegt die Kleinstadt Grottau (tschechisch: Hradek). Dank ihrer Lage ist die Stadt idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in das Lausitzer Gebirge oder für Entdeckungen in Polen und Sachsen. Östlich der Stadt befindet sich zudem das Schloss Grabštejn (deutsch: Grafenstein), ursprünglich eine gotische Burg aus dem 13. Jahrhundert, die im 16. Jahrhundert in ein Renaissancesschloss umgebaut wurde und von der aus man bis nach Zittau (Deutschland) und Bogatynia (Polen) gucken kann. In neun Stunden gelangt man mit dem ME RE 3 von Hamburg aus über Uelzen und von dort aus weiter mit dem RE 20 bis nach Magdeburg. Danach fährt man mit dem RE13 nach Leipzig und anschließend mit dem RE 50 bis nach Dresden-Neustadt. Mit dem TLX RE 2 sind es von dort aus noch gut eineinhalb Stunden nach Hradek nad Nisou (deutsch: Grottau).

Kleine Märkte und märchenhafte Schlösser besuchen in Luxemburg

Lokale Lebensmittel, Trödel und Antiquitäten: Wer gerne über Märkte schlendert, der kommt in dem kleinen Land, das an Belgien, Frankreich und Deutschland grenzt, voll auf seine Kosten. Fast jeden Tag finden sowohl in der Luxemburger Innenstadt wie auch in zahlreichen Nachbargemeinden kleine Wochenmärkte statt, auf denen es nicht nur frische Köstlichkeiten gibt. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind darüber hinaus die sogenannten Bock-Kasematten, ein unterirdisches Verteidigungssystem aus kilometerlangen Gängen aus dem 17. Jahrhundert, das unter spanischer Herrschaft errichtet wurde und heute als Galerie dient.

Wer hingegen lieber überirdisch ins Mittelalter reisen möchte, hat die Qual der Wahl bei über 70 Burgen und Schlössern. In zehneinhalb Stunden gelangt man von Hamburg aus über Bremen, Osnabrück, Münster, Köln und Koblenz mit dem 49-Euro-Ticket nach Luxemburg.

Kreidefelsen auf Rügen anschauen

In gerade einmal vier Stunden und mit nur einem Umstieg in Rostock ist man mit dem 49-Euro-Ticket auf der Ostseeinsel Rügen. Hierzu einfach ab Hamburg Hauptbahnhof in den RE 1 in Richtung Rostock steigen und ab Rostock in den RE 9 wechseln. Die Züge verkehren täglich alle zwei Stunden. Besonders bekannt ist Rügen für seine Strände und die weißen Kreidefelsen.

Durchs Regierungsviertel in Berlin schlendern

Wer Lust auf laue Berliner Sommernächte hat oder durchs Regierungsviertel schlendern will, der kann sich mit dem 49-Euro-Ticket in die Hauptstadt aufmachen. Mit 4 Stunden 25 Minuten dauert die Fahrt zwar über zwei Stunden länger als mit dem ICE, doch dafür bleibt mehr Zeit, um den Ausblick in die Brandenburger Natur zu genießen. Hierfür in den RE 1 in Richtung Rostock steigen und in Schwerin Süd in den RE 8 nach Nauen wechseln. Ab Nauen sind es noch 37 Minuten mit dem RB 10 zum Berliner Hauptbahnhof.

Weltkulturerbe und Aktivurlaub im Harz

Jahrhundertealte Fachwerkhäuser, malerische Gassen und naturnahe Erholung: Wer Lust auf eine Kombination aus Aktivurlaub und Geschichte hat, der kann sich in gut fünf Stunden von Hamburg aus ins nördliche Harzvorland nach Quedlinburg begeben. Als einzige UNESCO-Weltkulturerbestadt in Sachsen-Anhalt vereint Quedlinburg die Ortsteile Bad Suderode und Stadt Gernrode. Und so gelangt man hin: mit dem ME RE 3 von Hamburg Hbf in Richtung Hannover fahren. Ab Hannover Hbf dann den erx RE 10 bis Goslar nehmen und dort in den RE 21 in Richtung Halberstadt wechseln. Ab Halberstadt den RE 11 bis Quedlinburg.

Ins Herz der Mecklenburgischen-Seenplatte

Am Ufer des größten deutschen Binnensees, der Müritz, liegt das Heilbad Waren. Von Hamburg aus in gerade einmal drei Stunden erreichbar. Neben einem Stadthafen mit etlichen Restaurants und Cafés bietet der Kurort mit seinen renovierten Fachwerkhäusern ein Potpourri aus städtebaulichen Highlights sowie zahlreichen Wandermöglichkeiten durch die Nähe zum Müritz-Nationalpark.

Ab Hamburg den RE 1 Richtung Bützow nehmen, dort in den RE 4 nach Güstrow umsteigen und von Güstrow aus in den RE 5 nach Waren steigen.