Hamburg. Ansturm auf günstiges Deutschlandticket beim HVV übertrifft alle Erwartungen. Wann nochmals mit deutlich höherer Nachfrage gerechnet wird.
Das 49-Euro-Ticket findet nach seiner Einführung vor gerade einmal fünf Tagen reißenden Absatz: Nur einen Monat nach dem Start des Vorverkaufs für das HVV-Deutschlandticket hat das Verkehrsunternehmen nun die 100.000er-Marke geknackt: 107.380 sogenannte 49-Euro-Tickets wurden beim HVV schon gekauft; somit gibt es in diesem Verkehrs- und Tarifverbund aktuell rund 830.000 Abos, wie der HVV am Freitag mitteilte. 70 Prozent der HVV-Deutschlandtickets sind über die digitalen Vertriebswege (hvv switch-App und hvv-Onlineshop) gekauft worden. „Die Verkaufszahlen des Deutschlandtickets übertreffen selbst unsere größten Erwartungen“, sagt dazu Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).
Der Erfolg liegt vielleicht auch an einer Besonderheit des 49-Euro-Angebots in der Hansestadt: Es ist jederzeit möglich, noch während des laufenden Monats ins HVV-Deutschlandticket einzusteigen, auch nach Monatsbeginn kann es zu jedem beliebigen Zeitpunkt gekauft werden. Die Fahrkarte ist dann sofort gültig, der Preis wird anteilig ab Kaufdatum berechnet.
HVV Hamburg: Noch einmal höhere Nachfrage erwartet
Für die anstehenden Feiertage im Mai – Himmelfahrt am 18. Mai und Pfingsten am 29. Mai sowie die Mai-Schulferien – erwartet der HVV noch einmal eine höhere Nachfrage nach dem Ticket. Der Kauf über die hvv-switch-App sei für alle im Bundesgebiet, die das Deutschlandticket noch flexibel kaufen möchten, in jeder Hinsicht lohnenswert, erklärte das Unternehmen am Freitag.
Die guten Zahlen sprächen „sehr für das tolle Angebot, aber auch den sehr kundenorientierten Zugang, den der HVV bietet“, sagte Tjarks. Für die Mobilitätswende werde das einen großen Schub in Hamburg und der gesamten Metropolregion geben. Der HVV sei mit dem Deutschlandticket so günstig wie zuletzt vor 30 Jahren – bei einem viel größeren Angebot und einer landesweiten Gültigkeit.
49-Euro-Ticket knackt in Hamburg schon jetzt alle Rekorde
„Einen größeren Zuspruch hatte der öffentliche Nahverkehr in seiner Geschichte noch nie zu verzeichnen“, sagte auch HVV-Geschäftsführerin Anna-Theresa Korbutt und zählte die Vorteile auf: „Einsteigen ohne nachzudenken, weder über Tarif- und Zonen- oder Verbundgrenzen, und das zu einem einheitlich günstigen Preis.“ Mit dem 49-Euro-Ticket können Fahrgäste nicht nur ihren heimischen Verkehrsverbund nutzen, in Hamburg und Umgebung also die Busse, Bahnen und Fähren des HVV, sondern bundesweit sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel, außer Fern- und Schnellzüge. Und das zu einem Preis, der in der Regel weit unter dem liegt, was sie bislang dafür bezahlen mussten.
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Nach dem Start des 49-Euro-Tickets am 1. Mai hatte der Ansturm auf den günstigen Einstieg in den öffentlichen Nahverkehr noch einmal zugenommen: Rund 1000 Abos verkaufte allein der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) am langen Mai-Wochenende zeitweise pro Stunde. Fast 80.000 neue Kundinnen und Kunden wurden bis Dienstagmorgen im HVV-Gebiet in Hamburg und dem Umland gemeldet – nun sind es noch einmal deutlich mehr geworden.