Hamburg. Fahrgeschäft war am Montag mit sechs jungen Fahrgästen an Bord stundenlang stecken geblieben. Neustart auf Dom am Donnerstag.

Es ist der Albtraum vieler Jahrmarktbesucher, aber auch eines jeden Schaustellers: Ein Fahrgeschäft, das plötzlich nicht mehr weiterfährt. Am Montag wurde er auf dem Hamburger Dom für sechs Insassen der Überkopf-Attraktion „Jekyll & Hyde – die Verwandlung“ Realität.

In rund 20 Metern Höhe blieben die beiden Gondeln einfach stehen – sechs junge Fahrgäste mussten in teilweiser Schieflage fast zwei Stunden lang ausharren, ehe sie schließlich von der Feuerwehr über eine Drehleiter wieder auf den festen Boden des Heiligengeistfelds gebracht wurden.

Hamburger Dom: „Jekyll & Hyde“ beschenkt Fahrgäste

„Das tat mir unendlich leid für die Fahrgäste“, sagt „Jekyll & Hyde“-Betreiber Bethel Thelen rückblickend im Gespräch mit dem Abendblatt. „Ich bin einfach nur froh, dass niemand verletzt wurde.“ In der Tat hatten die Betroffenen im Alter von zwölf bis 19 Jahren Glück, alle überstanden den Zwischenfall unbeschadet.

Die fünf Jungen sowie das Mädchen seien zudem von seiner Frau sowie dem Schaustellerverband zwei Stunden lang betreut und mit Essen und Trinken versorgt worden. Als Wiedergutmachung gab es für alle sechs zudem jeweils ein Dom-Paket im Wert von 250 Euro.

„Jekyll & Hyde“ für Dom-Betrieb repariert

Wichtig ist Bethel, zu betonen, dass es sich nicht um einen Unfall gehandelt habe, sondern um eine technische Störung. „Das kann eben passieren, wie bei einem Auto auch.“ Die Panne vom Montag sei die erste für „Jekyll & Hyde“ gewesen seit Inbetriebnahme vor acht Jahren.

Das Gerät wurde nach dem Vorfall zum Hersteller im niederländischen Neede nahe der deutschen Grenze gebracht und dort „auf Herz und Nieren“ überprüft. „Sicherheit ist das oberste Gebot“ sagt Thelen. Daher sei es auch keine Frage gewesen, dass das Fahrgeschäft direkt vom Produzenten repariert werden sollte.

Hamburger Dom: TÜV prüft „Jekyll & Hyde“

„Wir waren die letzten zwei Tage und Nächte unterwegs“, sagt Thelen am Donnerstag. Dann sollte „Jekyll & Hyde“ auf dem Frühlingsdom nach erneuter TÜV-Abnahme und Freigabe durch die veranstaltende Hamburger Wirtschaftsbehörde auch wieder durchstarten. Und alles lief wie geplant. Pünktlich zum Start des Doms am Donnerstag um 15 Uhr war „Jekyll & Hyde“ wieder fit und einsatzbereit.

Für den Schaustellerbetrieb aus Paderborn bleibt durch Ausfall und Reparatur allerdings ein Minusbetrag im mittleren fünfstelligen Bereich. Bethel Thelen ist zuversichtlich, den Betrag wieder wettzumachen. Zwei Wochen nach dem Dom geht es für „Jekyll & Hyde“ auf dem Leinewebermarkt in Bielefeld weiter.

Hamburger Dom – die schlimmsten Zwischenfälle

Auf dem Hamburger Dom kam es in der Vergangenheit immer mal wieder zu Zwischenfällen mit Fahrgeschäften. 2018 wurde ein Arbeiter nach dem Aufbau des „Alpen Coaster“ von einem Wagen der Achterbahn erfasst und getötet.

Auf dem Sommerdom 2015 wurden vier Menschen bei einem Unfall mit dem „Turbo Force“ verletzt. Das folgenschwerste Dom-Kapitel wurde am 15. August 1981 geschrieben – damals starben sieben Menschen, als das Karussell „Skylab“ mit einem Kran kollidierte.