Hamburg. Seit 2016 wird nach Burkhard Garweg wieder aktiv gefahndet. Nun suchte die Polizei auch bei seinen Eltern nach Hinweisen.
Ermittler haben bei ihrer Fahndung nach dem mutmaßlichen früheren RAF-Mitglied Burkhard Garweg laut „Spiegel“ die Wohnung einer Schwester in Frankfurt am Main sowie ein von seinem Bruder genutztes Hotelzimmer in Hamburg durchsucht.
Wie das Magazin am Freitag vorab berichtete, durchsuchten sie zudem die Wohnung seiner Eltern in Hamburg. Ziel war demnach die Suche nach Hinweisen auf Garwegs Aufenthalt. Die Angehörigen gelten demnach nur als Zeugen, nicht als Beschuldigte.
Garweg gehört zu einem seit Langem untergetauchten Trio früherer Mitglieder der linksterroristischen Rote Armee Fraktion (RAF), das seit mehr als 30 Jahren auf der Flucht ist. Ermittler gehen davon aus, dass die Gruppe eine ganze Reihe von bewaffneten Raubüberfällen auf Geldtransporter und Supermärkte verübte. Laut Behörden finanzierten sie damit mutmaßlich ihr Leben im Untergrund. Hinweise auf terroristische Aktivitäten gibt es nicht.
Nach Garweg wird seit 2016 gefahndet
Nach Garweg und seinen beiden mutmaßlichen RAF-Komplizen Ernst-Volker Staub und Daniela Klette wird seit 2016 wieder aktiv gefahndet, nachdem sie durch DNA-Spuren überraschend mit einem Raubüberfall auf einen Geldtransporter im niedersächsischen Stuhr sowie weiteren Taten in Verbindung gebracht wurden. Die Federführung bei der Fahndung liegt beim Landeskriminalamt von Niedersachsen und der Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden.
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Nach dem Trio wird international gesucht, sein aktueller Aufenthaltsort ist unklar. Indizien deuteten nach früheren Behördenangaben auch darauf hin, dass sich Garweg, Staub sowie Klette in den Niederlanden aufhalten könnten.
Die Gesuchten, die zur sogenannten dritten Generation der RAF gehört haben sollen, sind inzwischen zwischen 54 und 68 Jahren alt. Ihnen wird unter anderem versuchter Mord zur Last gelegt. Für zu ihrer Festnahme führende Hinweise ist von den Behörden eine Belohnung von 80.000 Euro ausgelobt.