Deutschland wird älter, grauer und bunter – und ein Ende ist nicht in Sicht: Werden wir bald 200 Jahre alt?

Vielleicht kam diese Serie ein halbes Jahrhundert zu spät – bereits seit 1972 sterben in der Bundesrepublik mehr Menschen als geboren werden, damals ging der Klapperstorch in Bummelstreik. Doch große Debatten, was sich ändern muss, blieben über Jahrzehnte aus. Nun ist in einem freiheitlichen Staat die Frage, ob und wie viele Kinder die Menschen bekommen, eine private Angelegenheit. Doch die Summe dieser privaten Entscheidungen sind am Ende für eine Gesellschaft hochrelevant.

Das Thema treibt die Gelehrten seit Jahrhunderten um. Der deutsche Politiker Robert von Mohl machte sich 1844 Gedanken, wie Unterbevölkerung zu beheben sei. Sein Forderungskatalog umfasste unter anderem die Beendigung sittlicher Ausschweifungen, die Bekehrung der „Selbstsucht der freiwilligen Hagestolze“, die „Aussetzung von Prämien für die Eltern besonders zahlreicher Kinder, die Ausstattung armer Brautpaare auf öffentliche Kosten, der Errichtung von Brautcassen“, die gesetzliche Aufhebung der Ehelosigkeit der Geistlichen. Seine ersonnenen Strategien klingen samt und sondern skurril. Nur eine der mohlschen Forderungen wird heute politisch umgesetzt: die Begünstigung der Einwanderung.

1.) Migration ist wichtig – aber kein Allheilmittel

Lange Zeit hielten die meisten Deutschen. die Politik eingeschlossen, Zuwanderung für Teufelszeug. Man fürchtete um den gesellschaftlichen Frieden, die eigene Kultur und warb nur Gastarbeiter an, die nach einigen Jahren Arbeit wieder verschwinden sollten. Erst spät begann einer Mehrheit zu dämmern, dass die Bundesrepublik für ihr Funktionieren und ihren Wohlstand auf Zuwanderung angewiesen ist. Während die im Jahr 2000 von der rot-grünen Bundesregierung ersonnene Fachkräftezuwanderung von 20.000 Computerexperten hochumstritten war, geht es heute um Hunderttausende Zuwanderer – ohne große Diskussion.

Dabei ist fraglich, woher die Fachkräfte kommen sollen, wenn man die Armutsmigration abzieht. Die nötigen Fachkräfte – die Rede ist von 400.000 bis 500.000 Menschen – sind angesichts der demografischen Entwicklung kaum in Europa verfügbar. Man wird auf anderen Kontinenten Menschen werben müssen, gerade in Afrika. Mitte des 20. Jahrhunderts lebte nicht einmal jeder zehnte Weltbürger südlich der Sahara, Ende dieses Jahrhunderts dürfte es ein Viertel sein. Das Durchschnittsalter dort beträgt 18 Jahre – weniger als halb so viel wie in Deutschland. Eine nachhaltige Migrationsstrategie – etwa über den massiven Ausbau deutscher Schulen in Afrika oder über Arbeitsvisa – ist aber nicht zu erkennen.

2.) Wir haben zu lange weggeschaut

Politik lebt im Rhythmus der Legislaturperioden – für kurzfristige Entscheidungen ist das hilfreich, für langfristige Entwicklungen fatal. Was erst in vielen Jahren Konsequenzen zeitigen wird, spielt heute keine Rolle. Wie der Klimawandel wurde die Alterung der Gesellschaft und ihre Herausforderung für unsere Sozialsysteme auf die lange Bank geschoben. Dabei stehen die Zahlen seit Jahrzehnten fest: Als Konrad Adenauer 1963 im zarten Alter von 87 Jahren zurücktrat, waren gerade zwölf Prozent der Deutschen älter als 65 Jahre. Als Helmut Schmidt 1982 sein Amt verlor, waren es 15 Prozent. In 16 Jahren Helmut Kohl stieg dieser Anteil minimal auf 16 Prozent. Als Angela Merkel 2021 abtrat, waren es schon 22 Prozent. Und in weniger als zehn Jahren, 2030, dürften es 26 Prozent sein. Spätestens jetzt lässt sich die demografische Herausforderung nicht mehr leugnen.

3.) Gute Nachricht: Wir werden immer älter!

Ein Aspekt, der die Alterung treibt, ist unsere Lebenserwartung. Zur Zeit der Reichsgründung vor mehr als 150 Jahren betrug die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer 35,6 Jahre, für Frauen 38,5 Jahre, die hohe Kindersterblichkeit eingerechnet. Heute haben sich diese Werte mehr als verdoppelt: Nach den Ergebnissen der aktuellen Sterbetafel werden Männer 78,5 Jahren alt, Frauen sogar 83,4 Jahren. Allerdings steigt die Lebenserwartung seit Ende der 2000er-Jahre nicht mehr so kräftig. Bis dahin wuchs sie jährlich durchschnittlich um rund 0,3 Jahre bei Männern und um 0,2 Jahre bei Frauen. Danach verlangsamte sich der Zugewinn auf jährlich etwa 0,1 Jahre. Zuletzt ist sie aufgrund der Corona-Pandemie sogar gesunken. Wer heute in Rente geht, darf auf ein langes Leben hoffen: Vor eineinhalb Jahrhunderten musste ein 65-Jähriger vom „Lebensabend“ sprechen – er lebte im Schnitt nur noch 9,6 Jahre, seine gleichaltrige Frau durfte mit zehn weiteren Jahren rechnen. Nach der aktuellen Sterbetafel betragen diese Werte für 65-jährige Männer heute 17,8 Jahre und für Frauen 21,1 Jahre. Interessanterweise denken die Menschen laut Umfragen, dass sie viel früher sterben – die Differenz zwischen erwarteter und tatsächlicher Lebenserwartung beträgt sieben Jahre.

4.) Wir müssen länger und mehr arbeiten

Vielleicht verschätzt sich auch die Politik – sie hat offenbar weder die wachsende Lebenserwartung noch die schiere Masse der Pensionäre mitgedacht. Die letzte wirklich nachhaltige Rentenreform geht auf die erfolgreiche Große Koalition zwischen 2005 und 2009 zurück. Der damalige Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) sah die wachsenden Probleme angesichts einer steigenden Lebenserwartung und sinkender Beschäftigtenzahl: „Um das zu erkennen, muss man kein Professor sein. Da reicht Volksschule Sauerland.“ Und führte die Rente mit 67 ein.

Die haben seine Nachfolger offenbar nicht mehr besucht – gerade die letzte Große Koalition hat mit einer Fülle kurzsichtiger Rentenreformen das System erschüttert. Besonders fatal ist die Rente mit 63, die vor allem Facharbeiter nutzen, die nun überall fehlen. Insgesamt gingen 858.000 Menschen 2021 in den Ruhestand – rund 500.000 oder gut 58 Prozent von ihnen hatten das gesetzlich vorgeschriebene Rentenalter noch nicht erreicht.

Obwohl der Mangel sich vergrößert, verabschieden sich die Deutschen im Schnitt wieder früher aus dem Arbeitsleben. Zwischen 2017 bis 2020 hat sich die Zahl der Freiwilligen verdreifacht, die mehr in die Rentenkasse einbezahlen, um früher abschlagsfrei in den Ruhestand zu gehen. Nun kommen die geburtenstarken Jahrgänge ins Pensionsalter – in den kommenden gut 20 Jahren sind die Neurentnergenerationen teilweise doppelt so groß wie die Berufseinsteigergeneration. Wir werden mehr und sicher auch länger arbeiten müssen. Um mit Müntefering zu sprechen: „Da reicht Volksschule Sauerland.“

5.) Das Land muss familienfreundlicher werden

Diese Forderung kommt ein halbes Jahrhundert zu spät – aber immerhin hat sich in den vergangenen 15 Jahren vieles zum Besseren verändert: Mit flächendeckenden Krippen- und Kitaangeboten und Ganztagesbetreuung, aber auch dem Elterngeld lassen sich Familie und Beruf heute besser unter einen Hut bringen als noch vor 25 Jahren. Das aber wird nicht reichen: Früher galt Kinderlosigkeit als die größte Armutsfalle, weil der Nachwuchs die Altersvorsorge war. Heute ist eher Kinderreichtum die große Armutsfalle. Wer viel Nachwuchs hat, läuft Gefahr, sozial abzurutschen. Die Kindergrundsicherung von Familienministerin Lisa Paus ist ein Schritt in die richtige Richtung. Derzeit ist die Armutsgefährdung von Kindern fünfmal so hoch wie von Rentnern.

Das Land muss kinderfreundlicher werden. Gefragt ist am Ende die ganze Gesellschaft, denn Kinderfreundlichkeit ist eine Frage des ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Rahmens. Forscher ermitteln in vielen Ländern einen dramatischen Parenting Happiness Gap – auf Deutsch: Menschen mit Kindern sind oft unglücklicher als Menschen ohne Nachwuchs. Die Lücke ist abhängig vom familienfreundlichen Klima im Land. Das allein reicht aber nicht für viel Nachwuchs: Die Spitzenreiter Portugal (1,4 Kinder pro Frau) und Ungarn (1,48) haben sogar weniger Kinder als das am schlechtesten platzierte Land, die USA(1,84).

6.) Sozialpolitik für Junge

Es gibt eine Ungleichverteilung von Vermögen, die sich mit der demografischen Entwicklung weiter zuspitzt: Auf der einen Seite stehen vermögende Babyboomer, die in den guten Jahren oft erheblichen Wohlstand aufbauen konnten, auf der anderen Seite die eher mittellosen jungen Menschen. An dieser sich öffnenden Schere hat die Immobilienpreisentwicklung ihren Anteil – wer Eigentum besitzt, ist reich geworden, wer noch keines hat, für den ist der Traum vom Eigenheim fast unerschwinglich.

Statistiken belegen die Entwicklung: Betrachtet man das deutsche Medianvermögen, kommt die Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen auf 250 Prozent, die unter 45-Jährigen hingegen müssen sich mit 70 Prozent zufriedengeben. Und auch wenn die Senioren ihr Vermögen an Junge vererben, gehen viele leer aus – die soziale Zweiteilung der Gesellschaft wird zementiert.

7.) Die Demokratie benötigt die Jungen

Zweigeteilt ist auch der politische Einfluss. Schon Roman Herzog, Bundespräsident von 1994 bis 1999, warnte in seiner Amtszeit vor der „Rentnerrepublik“. Das Problem: Während die Rentner aufgrund ihrer schieren Masse wichtiger werden, geraten junge Wähler mehr und mehr in die Defensive. Sie und ihre Interessen spielen in Wahlkämpfen oftmals keine Rolle; wer die Älteren auf seine Seite zieht, hat die Mehrheit sicher. Die Wähler über 60 hatten bei der vergangenen Bundestagswahl einen Anteil auf 38,2 Prozent – die der unter 30-Jährigen kam nur auf 14,4 Prozent. Diese Differenz wächst, weil Ältere traditionell eher zur Wahl gehen als Jüngere. Susanne Kochskämper vom Institut der deutschen Wirtschaft hat berechnet, dass es ab 2035 hierzulande mehr Wähler mit zugewiesenem Pflegegrad geben könnte als Wähler unter 30 Jahre.

So sind es oft die Alten, die elementare Zukunftsfragen entscheiden: Für den Brexit, den Ausstieg Großbritanniens aus der EU, stimmten vor allem die Alten, bei den unter 25-Jährigen votierten drei Viertel für den Verbleib. Sie drangen nicht durch. Für eine demografiegerechte Gesellschaft sollte das Thema des Wahlrechts ab Geburt rasch auf den Tisch kommen.

8. Einsamkeit wird zum Problem

Das Problem lässt sich in Zahlen ablesen. Hierzulande leben 45 Prozent der Senioren allein, bei Frauen jenseits der 85 sind es sogar 73 Prozent. Noch dramatischer ist die Lage in der Single-Hochburg Hamburg. 570.000 der 1,04 Millionen Haushalte sind Einpersonenhaushalte. In einer Gesellschaft, in der rund ein Drittel kinderlos bleibt und rund die Hälfte folglich enkellos, grassiert die Einsamkeit. Nach der Großfamilie kam die Kleinfamilie, jetzt ist es das Single-Dasein. Und Nachbarschaften sind kaum ein Ersatz – 39 Prozent der Hamburger geben an, keinen Nachbarn näher zu kennen. Das Rote Kreuz spricht von einer „Epidemie im Verborgenen“, Großbritannien hat ein Ministerium der Einsamkeit eingerichtet. Alleinsein ist lebensgefährlich, Einsamkeit ist das neue Rauchen, warnen Experten und verweisen auf das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfall. Die Gefahr, frühzeitig zu sterben, sinkt um 50 Prozent, wenn Menschen starke soziale Bindungen haben.

Erschwerend kommt hinzu, dass aktuelle Tendenzen die Einsamkeit noch verstärken. So hat die Pandemie viele soziale Kontakte reduziert, mitunter sogar zerstört. Und die Digitalisierung verschärft die Lage. Die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen hat ermittelt, dass immer mehr Menschen ihre Freizeit am liebsten allein am Bildschirm verbringen: Die beliebteste Freizeitaktivität ist demnach mit 97 Prozent die Nutzung des Internets vor Fernsehen (86), Musik und Computer (82). Über wichtige Dinge zu sprechen, landete mit 69 Prozent nur auf Platz 9. Wir sterben vor Langeweile – im wahrsten Sinne des Wortes.

9. Die Städte sind die Gewinner

Vor Jahrzehnten sagten die Auguren der Hansestadt ein Siechtum, bestenfalls eine Stagnation voraus. Es kam anders – schon 2031 könnten rund zwei Millionen Menschen in der Stadt leben. Dabei kommt Hamburg die demografische Entwicklung sogar zugute. Denn schrumpfende Regionen vertreiben junge Menschen und vergrößern die Sogwirkung der Metropolen. „Im Online-Dialog 2016 wurde deutlich, dass Hamburg als Großstadt mit seiner Infrastruktur, seinen wohnortnahen Versorgungsmöglichkeiten und den vielfältigen sozialen und kulturellen Angeboten sowie Teilhabemöglichkeiten bis ins hohe Alter grundsätzlich gute Rahmenbedingungen für ältere Menschen bietet“ heißt es im Demografie-Konzept „Hamburg 2030“ aus dem Sommer 2019. „Hohe Lebenshaltungskosten und hohe Mietpreise“ würden jedoch zum Problem.

Der Wohnungspolitik mit der Schaffung günstiger und seniorenfreundlicher Wohnung kommt dabei eine Schlüsselstellung zu. Doch auch die Idee der 15-Minuten-Stadt, in der Ärzte, Begegnungsorte, Läden und öffentliche Einrichtungen in fußläufiger Nähe liegen, wird in einer alternden Gesellschaft immer aktueller.

10. Deutschland als Modellland für kluges Altern

Die Alterung der Gesellschaft birgt durchaus Chancen. Hierzulande beträgt das Durchschnittsalter 44,5 und liegt damit um mehr als das Doppelte über der Weltbevölkerung. Hinter Japan ist Deutschland das zweitälteste Land der Welt und macht eine Entwicklung durch, die viele andere Nationen noch vor sich haben. Inzwischen schrumpfen über die Hälfte der Staaten. So könnten die Deutschen nicht nur Strategien, sondern auch Technologien entwickeln, wie sich eine Gesellschaft aufs Älterwerden einstellt.

Bislang allerdings hat die bundesrepu­blikanische Wirtschaft ihren Startvorteil kaum genutzt. Stefan Schulz kritisiert in seinem lesenswerten Buch „Die Alten-Republik“: „Derzeit kommen die Uhren mit EKG und Sturzerkennung, bezahlbare Autopiloten zur Beförderung, Tele Medizin, Haushaltsrobotik und vieles Weitere, was alte Menschen benötigen, aus dem Ausland. Lediglich bei den Lieferdiensten für Nahrungsmittel hat Deutschland eine heimische, aber wenig innovative Ausbeuterökonomie hervorgebracht.“

11.) Eine neue Sicht auf das Alter

In Zukunft wird die Gesellschaft Alter nicht länger nur negativ sehen – denn die Menschen bleiben immer länger gesund. Eine Studie hat ergeben, dass der Anstieg der Lebenserwartung vor allem mit einem Gewinn an gesunder Lebenszeit einhergeht: Zwischen 2005 und 2013 gewannen 65-jährige Frauen 2,8 gesunde Lebensjahre hinzu, ihre verbleibende Lebenserwartung stieg in der Zeit „nur“ um 0,6 Jahre. Bei den Männern waren es immerhin 2,3 Jahre gesunde Lebensjahre mehr – bei einem Anstieg der Lebenserwartung von einem Jahr.

Neugeborene Mädchen haben heute eine Lebenserwartung von 90,7 Jahren, Jungen werden demnach 86,4 Jahre alt. James W. Vaupel, ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock, prophezeit: „Jedes zweite Kind, das heute geboren wird, erlebt seinen 103. Geburtstag.“ Der Fortschritt der Medizin geht immer weiter, die Altersgrenze steigt. „Ein Limit ist derzeit nicht bekannt. Vielleicht werden wir einmal 200 Jahre alt.“

12. Das ist nicht der Weltuntergang

Wenn wir alle älter werden und länger gesund bleiben, ist das eine gute Nachricht. Und eine Gesellschaft, die älter wird, muss nicht unbedingt grau sein. Die Klimaziele beispielsweise werden in Zukunft von selbst erreicht, wenn wir weniger werden. Viele Experten empfehlen sogar eine Fertilitätsrate von 1,8, um zielgerichtet zu schrumpfen. Zudem gilt – auch wenn der Ukraine-Krieg ein Gegenbeispiel ist –, dass Gesellschaften mit weniger Kindern weniger kriegerisch gesinnt sind und auch die Kriminalität zurückgeht. Zudem verfügt Deutschland über die Ressourcen, den demografischen Wandel zu stemmen. Wir sind reich geworden, bevor wir alt wurden. In vielen Ländern der Welt hat man da andere Probleme: In Thailand oder Albanien liegt die Fertilitätsrate bei 1,54, auf Mauritius bei 1,35 und in Bosnien-Herzegowina bei 1,36 – wie soll dort der noch nicht vorhandene Wohlstand verteilt werden?

Keiner weiß, wie sich die Geburtszahlen in Zukunft entwickeln. „Einiges spricht dafür, dass sich ein Trend zu schwindender Lust auf Sex und Beziehungen unter den jungen Menschen im Westen immer weiter verbreitet“, schreibt der Demografieforscher Paul Morland. „Die Daten sprechen nach wie vor von Männern und Frauen, aber das verstärkte Aufkommen der LGBTQ-Bewegung könnte einen signifikanten Einfluss auf die Demografie haben.“ Andererseits können Entdeckungen eine gegenteilige Wirkung haben – etwa wenn Menschen viel älter werden und Geburt und Sex durch Designerbabys und Klone entkoppelt werden. Vielleicht wird es wieder cool und schick, viele Kinder zu haben.

Wie wusste schon Winston Churchill? Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen.