Hamburg. Hamburgs Hasen bekommen gerade Nachwuchs. Doch die wenigsten Häschen sind in Gefahr. Warum wir die Tiere in Ruhe lassen sollen.

Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. (HTV) appelliert an die Menschen, keine Hasenbabys aufzusammeln und aus falsch verstandener Tierliebe in Gefahr zu bringen.

Die Feldhasen in Hamburg bekommen Nachwuchs. Auch wenn die Hasenkinder scheinbar hilfsbedürftig im Feld liegen, ist Rettung meist gar nicht nötig. Gerade erst fand ein Hundehalter zwei Hasenbabys und brachte sie zu den Tierschützern ins Tierheim Süderstraße. Dabei waren die Tiere unverletzt und wohlauf.

Tierheim Süderstraße: Hasenjungen in der Regel keine Waisen

Tatsächlich sind Hasenjungen in der Regel keine Waisen – so auch in diesem Fall. Denn die Häschen wären von ihrer Mutter wieder gefunden worden. Eine Pflegestelle kümmert sich nun um die Aufzucht der Hasenkinder.

Mit den beiden Neuzugängen fanden bereits sieben Hasenjungen seit Februar dort Obhut. Der HTV appelliert an alle besorgten Menschen: „Der überwiegende Teil aufgefundener Junghasen benötigt keine menschliche Hilfe“, sagt der Diplom-Biologe des HTV, Sven Fraaß. Und selbst wenn die Jungen von Menschen voreilig mitgenommen würden, sei es oft noch nicht zu spät: „Hasen können noch am Folgetag an den Fundort zurückgebracht werden, ohne dass die Mutter sie aufgegeben hätte.“

Hamburger Tierschützer: Hasenbabys nicht mit bloßen Händen anfassen

Prinzipiell sollen Jungtiere nicht mit bloßen Händen angefasst werden, da die Mütter nervös auf den menschlichen Geruch reagieren. Hilfe ist selbstverständlich richtig, wenn das Tier tatsächlich verwaist oder verletzt ist.

„Allerdings sollten sich keinesfalls Laien daran versuchen, das Jungtier zu päppeln oder ein krankes Tier zu behalten“, so Sven Fraaß. Im Tierheim Süderstraße behandelt ein ausgebildetes Praxisteam die verwaisten Wildtiere.