Berlin/Hamburg. Mit dem Verbot will Linken-Parteichef Martin Schirdewan die CO2-Emissionen senken und verweist auf öffentliche Verkehrsmittel.

Linken-Parteichef Martin Schirdewan fordert ein Verbot von Privatjets, um CO2-Emissionen zu senken. „Die Klimakatastrophe ist real, und wir müssen uns den politischen Antworten stellen“, sagte er am Sonntag dem ZDF-Portal heute.de. „Diese Antworten werden drastisch sein müssen, und auch radikal.“ Allein die Strecke Hamburg–Sylt sei im vergangenen Jahr 508-mal geflogen worden, kritisierte Schirdewan und ergänzte. „Das ist eine Strecke, die man locker mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen kann.“

Die Strecke werde deshalb besonders oft geflogen, „weil Sylt eben auch ein beliebter Ausflugsort von Prominenten und von Superreichen ist“, sagte Schirdewan. „Diese Strecke steht für mich symbolisch dafür, dass wir generell etwas ändern müssen, wenn wir Klimaschutz effektiv voranbringen wollen.“

Luftverkehr: Hamburg-Sylt eine der am häufigsten geflogenen Kurzstrecken

Allein in Deutschland würden 134 Milliardärinnen und Milliardäre in einem Jahr mehr als die Hälfte aller Emissionen verbrauchen, kritisierte der Linken-Politiker. Mit Blick auf die Klimapolitik der Bundesregierung, die das Thema des privaten Flugverkehrs bisher nicht angehe, sagte Schirdewan: „Die selbsterklärte Fortschrittskoalition ist eine Blockade-Koalition.“ Es spiele „irgendwie keine Rolle“, ob es einen grünen Vizekanzler gebe, fügte er mit Blick auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hinzu.

Im Jahr 2022 war tatsächlich die Strecke Hamburg-Sylt nach einem Bericht von NDR und „Süddeutscher Zeitung“ eine der deutschlandweit am häufigsten geflogenen Kurzstrecken. Der Flughafen der Insel erklärte, der nationale Flugverkehr sei im Vergleich zum Autoverkehr nur ein kleiner Faktor bei der Emission von klimaschädlichen Gasen. Dennoch müsse für den Klimawandel der Ausstoß von CO2-Emissionen drastisch reduziert werden.