Hamburg. Menschen ohne Abschluss landen oft in prekären Beschäftigungsverhältnissen – und fehlen als Fachkraft. Wer besonders gefährdet ist.
In Hamburg verlassen Jahr für Jahr viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Zwischen 2011 und 2021 schwankte ihr Anteil zwischen 4,9 und 7,2 Prozent, wie aus einer Studie des Bildungsforschers Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervorgeht, die am Montag veröffentlicht wurde. 2021 standen demnach in der Hansestadt 945 Schulabgänger ohne Schulabschluss da, was einem Anteil von 5,9 Prozent entspricht. Bundesweit betrug der Anteil 6,2 Prozent.
Die höchste Quote wies Bremen mit 10,0 Prozent auf. In Bayern war sie mit 5,1 Prozent am niedrigsten. Jungen verlassen die Schule häufiger als Mädchen und ausländische Jugendliche häufiger als deutsche ohne Abschluss.
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Arbeitsmarkt Hamburg: Höheres Risiko für prekäre Beschäftigungsverhältnisse
So lag die Quote der nicht deutschen Schulabgänger ohne Abschluss 2020 in Hamburg bei 16,5 Prozent, bei deutschen Schülern hingegen nur bei 5,8 Prozent. 2020 hatte die Gesamtquote noch bei 7,2 Prozent gelegen - 37,7 Prozent der insgesamt 1119 Schulabgänger ohne Abschluss waren weiblich.
„Unsere Gesellschaft kann es sich angesichts des wachsenden Fachkräftemangels nicht leisten, diese Personen durchs Raster fallen zu lassen“, sagte Bildungsforscher Klemm laut Studie. Menschen ohne Abschluss hätten ein höheres Risiko, in prekären Beschäftigungsverhältnissen zu landen.