Hamburg. Urlauber müssen sich auf höhere Preise einstellen. Dafür sind die Bedingungen auf den Pisten erheblich besser als am Jahresanfang.

Ab Freitagnachmittag wird sich der Tross wieder in Bewegung setzen. Auch wenn hier tagsüber schon frühlingshafte Temperaturen herrschen, zieht es viele Familien in den sogenannten Hamburger Skiferien in die Berge zum Wintersport. Viele treibt nun die Frage um, wie es um die Schneesicherheit bestellt ist, nachdem es rund um Weihnachten und im Januar vielerorts grüne Hänge statt weißer Pisten gab. Das Abendblatt hat sich umgehört.

Für Garmisch-Partenkirchen beispielsweise meldet die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG aktuell sehr gute Schneebedingungen, weil es „am Wochenende circa 40 Zentimeter Neuschnee bis runter ins Tal gab“, wie Sprecherin Verena Tanzer auf Anfrage mitteilte. Auch in Tirol mit bei Hamburgern beliebten Skigebieten wie Serfaus-Fiss-Ladis, dem Ötztal oder dem Zillertal blicken die Tourismusmanager hoffnungsvoll auf die kommenden Wochen: „Nach einem herausfordernden Saisonstart mit sehr milden Temperaturen hat es im Januar geschneit, und auch vergangene Woche kam wieder Neuschnee dazu. Tirol präsentiert sich also derzeit winterlich“, sagte eine Sprecherin.

Ein einheitliches Bild über alle Regionen lasse sich zwar nicht zeichnen, weil sich Tirols Skigebiete von 600 Metern Seehöhe auf weit über 3000 Meter in die Gletscherregionen erstreckten, „die Bedingungen zum Skifahren sind aber überall gut. Für ganz Tirol gilt aber: Je höher hin­auf, desto besser die Schneebedingungen und damit das Wintererlebnis.“

Skiferien: Die Liftkarten sind erheblich teurer als davor

Die Buchungslage habe in der ersten Saisonhälfte fast an die Zeit vor Corona anschließen können. „Was März und April betrifft, so helfen uns die Schneefälle in den vergangenen Tagen, für die laufende Saison möglichst lange beste Konditionen für Winterurlaub zur Verfügung zu stellen. Wir gehen davon aus, dass auch die Nachfrage weiterhin stark bleibt.“

Allerdings müssen die Urlauber mit höheren Preisen kalkulieren: „Tatsächlich ist die Entwicklung auf den Energiemärkten herausfordernd und ein Treiber der Inflation. Die durchschnittliche Preiserhöhung von sieben bis acht Prozent, die von der Seilbahnwirtschaft kommuniziert wurde, liegt allerdings unter der Inflationsrate“, sagt die Sprecherin der Tirol Werbung.

Skifahren in den Märzferien: Am Arlberg hat es zuletzt kräftig geschneit

In Vorarlberg mit bekannten Skiorten wie St. Anton, Lech und Zürs heißt es derzeit ebenfalls „Ski und Rodel gut“. „Nachdem es im Februar öfter geschneit hat und wieder kälter geworden ist, herrschen derzeit sehr gute Schneebedingungen für den Wintersport“, versichert eine Sprecherin der Vorarlberg Tourismus GmbH. In Vorarlberg gebe es zahlreiche Skigebiete bis in schneesichere 2400 Höhenmeter.

„Bevorteilt sind insbesondere die Urlaubsregionen Montafon, Arlberg und hinterer Bregenzerwald. Aufgrund der Schneefälle im Februar und aktueller Witterung kann man derzeit auch in Mittellagen um 1500 Höhenmeter gut Ski fahren“, sagt die Tourismus-Sprecherin. Die Betriebe seien mit der Buchungslage für die kommenden Wochen zufrieden, es gebe aber noch freie Kapazitäten in allen Kategorien.

Auch im westlichsten österreichischen Bundesland sind die Liftkarten teurer geworden. „Die Vorarlberger Betriebe tragen jedoch einen Teil der Teuerungen selbst und haben die Mehrkosten nicht zur Gänze an die Gäste weitergegeben. Im Vergleich zu anderen Wintersportgebieten sind die Preissteigerungen deshalb moderat ausgefallen“, so die Sprecherin. Rückmeldungen aus den Urlaubsregionen hätten ergeben, dass die Gäste nicht weniger ausgeben als in früheren Jahren. Man erwarte eine insgesamt gute Saison.

Späterer Ferienbeginn – kein Problem im alpinen Raum

Im kommenden Jahr sollen die Hamburger Skiferien erst am 18. März beginnen. Sorgen, dass die Bedingungen für den Wintersport nicht ideal seien, müsse sich dennoch niemand machen, darin sind sich die Tourismusmanager einig: „Es macht kaum einen Unterschied, da es immer mehr zu einer Verschiebung kommt. Der Februar ist der schneereichste Wintermonat im alpinen Raum. In höheren Lagen fällt vielfach auch im März und April noch Schnee, dort ist das Skifahren deshalb in der Regel bis Ostern und teils darüber hinaus noch möglich“, sagt die Sprecherin der Vorarlberg Tourismus GmbH.

Und ihre Tiroler Kollegin sagt: „Traditionell endet bei uns die Skisaison mit Anfang Mai. Wir gehen davon aus – natürlich abhängig von der Wetterlage –, dass auch in diesem Jahr ein Wintererlebnis bis zu diesem Zeitpunkt in weiten Teilen Tirols möglich sein wird. Gerade die Zeit um Ostern wird von unseren Gästen sehr stark genutzt, um noch einmal in die Berge und in den Schnee zu kommen.“