Hamburg. Hochmoderner „InselCampus“ reicht von der Vorschule bis zum Abitur. Was Schülerinnen und Schülern hier geboten werden soll.

Wo heute noch eine große Rasenfläche zu sehen ist, soll schon bald eine von Hamburgs modernsten Schulen entstehen: 80 Millionen Euro sollen für das „gewaltige Schulgebäude“ in die Hand genommen werden, so Bildungssenator Ties Rabe.

1500 Schülerinnen und Schüler sollen künftig auf einer Fläche von über 16.000 Quadratmetern am Vogelhüttendeich in Wilhelmsburg lernen – und nicht nur das. Am Freitag wurde das Konzept gemeinsam vom Bildungssenator und Vertretern der Bauplanung vorgestellt.

Schule Hamburg: Hochmoderner „InselCampus“ reicht von der Vorschule bis zum Abitur

„Hier wird ein Ort des Lernens und des sozialen Zusammenlebens entstehen“, verspricht Rabe. Geplant ist eine Stadtteilschule, auf der Kinder von der Vorschule an bis zur letzten Klasse bleiben können. „Dadurch bleibt den jungen Menschen ein Schulwechsel erspart – sie können in den ihnen bekannten Räumlichkeiten bleiben und kennen bereits einige Lehrkräfte,“ so Rabe. Auch aus organisatorischen Gründen bringe ein solches Konzept enorme Vorteile, welches dem Muster der Campusschule der HafenCity folgt.

Zudem sollen auf dem sogenannten „InselCampus“ mehrere Bildungsgänge möglich sein: Ob Haupt- oder Realschulabschluss, Fachabitur oder Allgemeine Hochschulreife – hier soll jedes Kind nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten lernen können. Neben modernen Unterrichtsräumen soll auch ein weitläufiger Pausenhof, zwei Sporthallen, eine Gymnastikhalle und freie Flächen für Kunst, Musik und Theater entstehen. Für eine Besonderheit soll ein öffentlich zugängliches Café in der Schule sorgen: Hier wird eine Vernetzung zwischen Stadtteil und Schule ermöglicht.

Das Architektenbüro „h4a Architekten“ ist für die konkrete Planung des Neubaus zuständig. Die Ingenieure aus Stuttgart haben sich mit ihrem Entwurf gegen ihre Mitbewerbenden durchsetzen können. Bei der Vorstellung des Konzepts am Freitag konnte keiner der Architekten vor Ort sein: Grund war der Streik an diversen deutschen Flughäfen.

Bau der neuen Hamburger Stadtteilschule soll klimaschonend sein

Die Schule soll mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet und nach dem klimaschonenden Qualitätssiegel EG40 errichtet werden. „Die Baustandards können sich sehen lassen,“ so Schulsenator Rabe. „Uns ist es wichtig, dass der Klimawandel gerade im Schulbau berücksichtigt wird.“

„Mein Ziel ist es, dass die Kinder hier Lust haben, zur Schule zu gehen, und sich zu Hause fühlen können“, sagt Gründungsschulleiterin Franziska Schmied-Kowarzki. Sie zeigt sich überzeugt von dem Konzept und freut sich auf das Ergebnis. Ein spezieller Pluspunkt der Schule biete ein anliegender Ruderclub: Der Verein sei „grundsätzlich offen“ für eine enge Kooperation mit der Schule – so seien beispielsweise Ruder-Profile in der Oberstufe oder Kurse im Rahmen eines Ganztagsangebot denkbar.

Campusschule in Wilhelmsburg: Fertigstellung ist 2028 geplant

Im Frühjahr 2025 soll der Hochbau beginnen, bereits zwei Jahre später sollen die ersten Schülerinnen und Schüler in ihre Klassen einlaufen können. Die finale Fertigstellung ist im Jahr 2028 geplant. Wenn es keine größeren Komplikationen gibt, wird der Zeitplan laut Rabe klappen. Mit einem kleinen Schmunzeln fügt er hinzu: „Wir sind da optimistisch.“

Die neue Schule soll Teil von etwas Größerem werden: Die Internationale Bauausstellung Hamburg GmbH (IBA) will im Auftrag der Stadt ein neues Quartier in Wilhelmsburg entstehen lassen. Das Elbinselquartier wird ein „ganz neues Herz von Wilhelmsburg“, so die Geschäftsführerin der IBA, Sabine de Buhr.

5000 Wohnungen, Geschäfte, Gewerbe und Kleingärten sollen zwischen dem Aßmannkanal und dem Jaffe-Davids-Kanal entstehen. Die Errichtung der Wohnungen soll parallel zum Bau der Schule verlaufen.