Hamburg. Internationales Forscherkonsortium will Test zur Früherkennung einer besonders tückischen Krebsform entwickeln. UKE hat die Leitung.
Dieses Projekt soll die Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs voranbringen: Ein internationales Forscherkonsortium unter Leitung des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) will in den kommenden fünf Jahren einen Bluttest zur Früherkennung des tückischen Tumorleidens entwickeln. Dafür erhalten die Wissenschaftler von der EU Fördergelder in Höhe von 9,8 Millionen Euro.
In dem Forschungsprojekt wollen die Wissenschaftler Blutproben von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und von gesunden Personen sammeln sowie von Menschen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko. Dann sollen mithilfe von Computeranalysen und Künstlicher Intelligenz die wesentlichen zellulären Marker identifiziert werden, die für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs verantwortlich sind. „Am Ende des Prozesses wollen wir das Design für eine klinische Studie entwickelt haben, in der der neue Bluttest zeitgleich in vielen europäischen Behandlungszentren auf seine Wirksamkeit überprüft wird“, sagt Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie und Leiter des internationalen Forschungskonsortiums.
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UKE: Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als besonders tückisch
An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken in Deutschland etwa 19.000 Menschen pro Jahr. Risikofaktoren sind Rauchen, starkes Übergewicht. hoher Alkoholkonsum, Typ-2-Diabetes, chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder eine familiäre Häufung der Krebserkrankung.
Der Krebs gilt als besonders tückisch, weil er in der Regel erst Beschwerden wie Gewichtsverlust, Schmerzen im Bauch oder im Rücken, Appetitlosigkeit oder Übelkeit verursacht, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. „Die meisten Patient:innen sterben innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung. Deshalb besteht hier großer Handlungsbedarf“, erläutert Pantel. Wenn es gelinge, in den kommenden Jahren einen aussagekräftigen Bluttest zu entwickeln, könnte dieser eine frühere Diagnosestellung ermöglichen und damit auch eine erfolgversprechendere Behandlung.