Hamburg. Ein Lkw hatte die 34-Jährige überfahren. Sie wollte gerade ihr Kind aus der Kita abholen. Emotionale Traueranzeige der Kollegen.
Sie wurde plötzlich aus dem Leben gerissen – wird nie wieder ihren Sohn in den Armen halten, ihm eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen, mit ihm spielen können: Vor anderthalb Wochen hat ein Lkw eine 34-Jährige, die mit ihrem Rad unterwegs war, in der HafenCity beim Abbiegen getötet. Der drei Jahre alte Mats ist Halbwaise, muss nun ohne seine Mutter groß werden. Ein Freund und Kollege der Frau hatte wenige Tage nach dem Unfall eine Spendenaktion für den Sohn ins Leben gerufen.
HafenCity: Getötete Radfahrerin – 39.000 Euro Spenden für Sohn
"Die Spenden sollen der Ausbildung ihres Sohnes Mats dienen", schreibt er auf der Plattform gofundme.com. Bei der Crowdfunding-Aktion sind inzwischen mehr als 39.000 Euro an Spendengeld zusammengekommen (Stand Mittwochnachmittag).
Die 34 Jahre alte Radfahrerin, die bei einer großen Versicherungsgruppe arbeitete, war laut ihres Kollegen gerade auf dem Weg zur Kita, um ihr Kind abzuholen. "Wir sind alle fassungslos und sehr traurig", heißt es in der Traueranzeige des Arbeitgebers. "Die Verstorbene war über 14 Jahre für uns tätig. In dieser langen Zeit haben wir sie stets als engagierte und zuverlässige Mitarbeiterin kennen und schätzen gelernt."
Radfahrerin stirbt bei Unfall – emotionale Traueranzeige
Das Unternehmen verliere eine "sehr freundliche und zugewandte Kollegin, die mit ihrer netten Wesensart und ihrer positiven Einstellung zum Leben begeisterte". In einer weiteren Traueranzeige von engen Vertrauten der 34-Jährigen heißt es: "Wir müssen lernen, ohne dich zu leben, aber durch die schönen Erinnerungen lebst du in unseren Herzen weiter."
Am Wochenende hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) an der Ecke Überseeallee/Ecke Osakaallee eine Mahnwache für die Frau organisiert, die dort ihr Leben verlor – und einen Sohn und Mann hinterlässt.
Getötete Radfahrerin – Mutter verstarb noch an der Unfallstelle
Rund 200 Menschen gedachten am Sonnabend der getöteten Radfahrerin, entzündeten Kerzen und legten Blumen nieder. Einige Teilnehmer der Mahnwache legten sich zudem samt Fahrrädern auf die Straße.
Bei dem Unfall vor acht Tagen hatten Ersthelfer und Einsatzkräfte versucht, die 34-Jährige zu reanimieren. Doch die Verletzungen waren derart schwer, dass die Frau noch am Unfallort verstarb. Kurz danach wurde bekannt, dass der Lkw – anders als zunächst angenommen – über einen Abbiegeassistenten verfügte.