Norderstedt. Moralfrage: Gemeinschaftsschule Harksheide überlässt es Schülervertretung, wie sie mit dem Erlös aus Schulfesten umgeht.
1600 Euro hatte die Schülervertretung der Gemeinschaftsschule Harksheide zur freien Verfügung – und hätte damit beinahe alles machen können, etwa Partys oder Ausflüge. Doch die Schülerinnen und Schüler entschieden sich für die Unterstützung des guten Zwecks und spendeten je 400 Euro an vier Organisationen.
Das Geld stammte aus Erlösen des Sommerfestes und eines Weihnachtsmarktes. Die Hälfte des eingenommen Geldes ging an die Klassenkassen, aber wie mit der anderen Hälfe verfahren? Nach Diskussionen entschied die Lehrerkonferenz, den Schülerinnen und Schülern und damit stellvertretend der Schülervertretung die Entscheidung über die übrigen 1600 Euro zu überlassen.
Schulen Norderstedt: Spenden oder Party? Norderstedter Schüler hatten freie Wahl
Bei der abschließenden Abstimmung in der Schülervertretung wurde das Geld zwischen dem SOS-Kinderdorf, dem Frauenhaus, der ukrainischen Flüchtlingshilfe und einem Kinderhospiz aufgeteilt. Mit den Organisationen in Kontakt traten die Schülerinnen und Schüler selbst und setzten sich mit deren Themenschwerpunkten auseinander.
Außerdem übergaben sie die Spenden persönlich an Vertreter der Organisationen. Die ukrainische Flüchtlingshilfe plant zum Beispiel, mit ihrer Spende unter anderem Medikamente zu erwerben, oder Dinge, die benötigt werden, aber nicht als Sachspende abgegeben werden können.
Schulen Norderstedt: „Schule ist mehr, als Fachwissen zu vermitteln“
Die Gemeinschaftsschule Harksheide pflegt schon lange eine Kooperation mit den Verantwortlichen des Frauenhauses, die in der Schule jährlich eine Gewaltpräventionswoche gestalten. Außerdem werden in Harksheide Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine und dem SOS-Kinderdorf unterrichtet.
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Schulleiter Rainer Bülck freut sich über das soziale Engagement seiner Schüler. Die Schülerinnen und Schüler hätten das Geld für eigene Wunschvorstellungen investieren könnten, hätten sich aber darauf besonnen, dass andere das Geld nötiger haben könnten. „Schule ist mehr, als nur Fachwissen zu vermitteln“, sagt Bülck.