Hamburg. Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt Jahr für Jahr. Unter den neu eingestellten Pädagogen sind nicht nur junge Leute.
Der Lehrermangel ist mittlerweile für viele Bundesländer das große Problem im Bildungsbereich. Hamburg trotzt dem negativen Trend derzeit noch. Zum 1. Februar sind exakt 302 neue Lehrkräfte unbefristet eingestellt worden und haben ihre Arbeit an den Schulen aufgenommen. Die Zahl der Junglehrer und -lehrerinnen liegt sogar um 4,5 Prozent höher als vor einem Jahr, als 289 Nachwuchskräfte eingestellt wurden.
Neben dem Einstellungstermin zum Schulhalbjahr gibt es einen weiteren zu Beginn des Schuljahres in der Regel im August. Allein 114 der 302 neuen Lehrkräfte (37,7 Prozent) werden an den Stadtteilschulen unterrichten. In den Grundschulen werden 79 junge Frauen und Männer tätig werden, an den Gymnasien 76, an den Berufsschulen 20 und an den Sonderschulen 13 Nachwuchspädagogen. Das Durchschnittsalter liegt mit knapp unter 33 Jahren auf dem Niveau der Vorjahre. Rund 70 Prozent der neuen Lehrkräfte sind Frauen (213), rund 30 Prozent Männer (89).
Schule Hamburg: Knapp 900 neue Lehrkräfte im Schuljahr 2022/23
Schulsenator Ties Rabe (SPD) sieht den Standortvorteil Hamburgs als einen wichtigen Grund dafür an, dass sich der Lehrermangel noch nicht so stark auswirkt. „Der Einsatzort spielt gewiss auch eine entscheidende Rolle. Da ist es sicherlich von Vorteil, dass unsere Stadt und unsere Schulen bundesweit große Anerkennung genießen“, sagte Rabe. Aufgrund der steigenden Schülerzahlen ist Hamburg auch auf eine steigende Zahl von Lehrkräften angewiesen.
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Die meisten der jetzt eingestellten Pädagogen (122) haben ein Lehramt an Gymnasien studiert. Die größte Gruppe (71) wird auch an Gymnasien unterrichten. Weitere 51 Frauen und Männer werden in den Mittel- und Oberstufen der Stadtteilschulen eingesetzt. Insgesamt 97 Nachwuchspädagogen (Vorjahr: 111) studierten ein Lehramt an der Primarstufe und Sekundarstufe I, werden also an Grund- und Stadtteilschulen tätig.
Das Studium des Lehramtes an Sonderschulen haben 35 Pädagoginnen und Pädagogen absolviert, weitere 30 sind Berufsschullehrkräfte. Immerhin 18 Frauen und Männer sind sogenannte Quereinsteiger (Februar 2022: zwölf), die sich aufgrund anderer beruflicher Erfahrungen nun als Lehrkräfte qualifiziert haben.
Hamburg trotzt (noch) dem Lehrermangel
Das Referendariat in Hamburg ging für 238 Lehrkräfte (78 Prozent) der Festanstellung voraus. Unter den anderen Herkunftsländern liegen Niedersachsen (14), Schleswig-Holstein (elf) und Nordrhein-Westfalen (neun) vorn. Bei den Unterrichtsfächern nehmen Deutsch mit 86 Lehrkräften, Englisch (70) und Mathematik (41) die Toppositionen ein. Für den naturwissenschaftlich-technischen Bereich (Physik, Chemie, Informatik und Technik) wurden insgesamt 39 Lehrerinnen und Lehrer eingestellt.
Die Schulbehörde weist darauf hin, dass sich die Gesamtzahl der Neueinstellungen durch Nachmeldungen noch erhöhen kann. So wurden im zweiten Schulhalbjahr 2022 letztlich 328 Lehrkräfte in das Beamtenverhältnis übernommen.