Hamburg. Ein Angler hatte Mitte Januar Leichenteile aus dem Kanal in Wilhelmsburg gezogen. Nun verhaftete die Polizei einen Tatverdächtigen.
- Nach dem Fund von Leichenteilen in Wilhelmsburg wurde ein Tatverdächtiger verhaftet
- Opfer galt schon seit 2013 als vermisst
- Tatverdächtiger soll Ex-Geliebter der Frau gewesen sein
Es war ein grausiger Fund: Ein Angler war Mitte Januar beim Fischen auf der Wilhelmsburger Dove-Elbe auf Leichenteile gestoßen. Polizeitaucher entdeckten später weitere Leichenteile und Beweismittel. Bei der Mordkommission ging man schnell von einem Tötungsdelikt aus. Stärkstes Indiz: Die Leiche war beschwert und offenbar gezielt an der einsamen Stelle unterhalb der dort über das Gewässer führenden Eisenbahnbrücke versenkt worden.
Schon früh gab es Hinweise darauf, dass es sich bei den Leichenteilen um die Überreste einer Frau handeln könnte. Wie die Polizei jetzt mitteilte, wurde am Donnerstag ein Tatverdächtiger verhaftet. Es soll sich um den ehemaligen Geliebten der Frau handeln.
"Durch umfangreiche rechtmedizinische Untersuchungen konnten die Überreste einer seit dem Jahr 2013 vermissten Frau zugeordnet werden", teilte Polizeisprecher Florian Abbenseth mit. "Die damals 29-jährige Bulgarin war aus ihrem Lebensumfeld im Stadtteil Wilhelmsburg verschwunden und, auch unter Einbindung der Öffentlichkeit, gesucht worden." Schon damals seien die Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts bei der Mordkommission geführt worden.
Leichenteile in Hamburg: Polizei verhaftet Tatverdächtigen
"Gegen den damaligen Verdächtigen konnte der dringende Tatverdacht zunächst nicht aufrechterhalten werden, sodass er wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden war". Mit dem Fund der Leiche Mitte Januar seien die Ermittlungen weitergeführt worden. "Durch die dabei gewonnenen Erkenntnisse galt der damalige Verdächtige, heute 43 Jahre alt, wieder als dringend tatverdächtig."
Die Staatsanwaltschaft erwirkte daraufhin erneut einen Haftbefehl. Bei seiner Einreise aus dem Ausland wurde der 43-Jährige am Donnerstagnachmittag am Flughafen Hamburg verhaftet.
Die weiteren Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei, auch zur Todesursache, dauern an.