Hamburg. Sie sei besser fürs Klima und benötige weniger Fläche: Die Fraktion hält an dem Vorschlag einer Stadtbahn fest.

Ihr Durchhaltevermögen scheint ungebremst: Auch nach Baubeginn der U 5 und zahlreichen Debatten setzte die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft erneut das Thema „Straßenbahnlinie 13“ mit einem Antrag auf die Tagesordnung der Bürgerschaftsdebatte am Mittwoch.

„Mit unserem Vorschlag schaffen wir ein besseres und zuverlässiges Schienenangebot in den Hamburger Süden und gleichzeitig eine Entlastung für den Hauptbahnhof. Rot-Grün traut sich noch nicht mal, darüber im Ausschuss zu diskutieren“, sagte die verkehrspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion, Heike Sudmann.

Sie forderte die Fraktionen damit auf, dem Thema im zuständigen Ausschuss Raum zu geben. Diese „platte Verweigerungshaltung“ gegenüber allen Straßenbahn-Plänen sei eine ganz schlechte Nachricht für die Pendlerinnen und Pendler aus dem Hamburger Süden und auch fürs Klima, sagte Sudmann.

Verkehr Hamburg: Linke pocht weiterhin auf Bau von Straßenbahn in Hamburg

Konkret gelte es zur Entlastung des Hauptbahnhofs und als Alternative oder auch Ergänzung zum S-Bahn-Verkehr nach Veddel und Wilhelmsburg eine Straßenbahnlinie von der Mundsburg bis Kirchdorf-Süd zu prüfen. Die Linke plädiert dabei für den Bau einer Straßenbahn zwischen Mundsburg und Kirchdorf-Süd, die an insgesamt 36 Stationen halten soll. Nach den Vorstellungen der Fraktion könnte die 15 Kilometer lange Stadtbahnlinie teilweise parallel zur Metrobuslinie 13 verlaufen und ist daher von ihr „Linie 13“ getauft worden.

Nicht abgeneigt gegenüber dem Vorschlag zeigten sich zwar die Grünen, die den Antrag im Kern als „nicht falsch“ bezeichneten, ihn aber zum aktuellen Zeitpunkt mit dem Bau der U 5 nicht bewilligen könnten, wie Eva Botzenhart, Sprecherin für Verkehr, Digitalisierung und Datenschutz, sagte.

Es sei durchaus ein Fehler gewesen, die Straßenbahn in Hamburg abzuschaffen, da diese als komplementäre Ergänzung zwischen Schnellbahn und Bussen sinnvoll wäre und den Knotenpunkt Hauptbahnhof entlasten würde. Was Hamburg allerdings gerade brauche, so Botzenhart weiter, sei „Kontinuität“ anstatt einer immer wieder wechselnden Verkehrspolitik bei Regierungswechseln.

Antrag stößt auf Ablehnung

Die CDU-Fraktion lehnte den Antrag ab, weil auch sie den Zeitpunkt der Debatte für falsch hält. „Hamburg hat so viele Baustellen aktuell, weshalb wir uns auf das konzentrieren sollten, was im Bau ist“, sagte Richard Seelmaecker, Fachsprecher für Verkehr, Justiz und Verbraucherschutz. Er verwies ebenfalls auf den andauernden Bau der U 5. Mit dem „kleinen Stück“, was die Straßenbahnlinie 13 abdecken würde, sei Hamburg auch nicht geholfen, so Seelmaecker.

Ebenfalls auf Ablehnung stieß der Antrag bei der AfD-Fraktion, da laut Fraktionschef Dirk Nockemann die Mehrheit der Hamburgerinnen und Hamburger immer noch aufs Auto setze. Nockemann versteht den Vorstoß der Linken deshalb als Affront gegen die Bürgerinnen und Bürger und plädierte für eine Ausweitung des Verkehrsnetzes mit mehr Bussen. Dies erfordere deutlich weniger Kosten und Aufwand.