Hamburg . In den Postzentren der Stadt wurde die Arbeit niedergelegt, die Mitarbeiter fordern mehr Lohn. Und sie haben ein schlagendes Argument.
Auch viele Hamburger brauchen am Freitag voraussichtlich nicht in den Briefkasten zu schauen: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der beiden großen Postzentren in der Stadt, in Hausbruch und Altona, haben nach Aufruf der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag gegen 17 Uhr ihre Arbeit niedergelegt – wie bundesweit ungezählte Kolleginnen und Kollegen.
„Es ist höchste Zeit, dass die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG (DP AG) eine ordentliche Tariferhöhung erhalten“, sagt Lars-Uwe Rieck, Verdi-Fachbereichsleiter Postdienste Hamburg und Nord. Die Gewerkschaft fordert für ihre Mitglieder 15 Prozent mehr Gehalt und ein Gehaltplus von monatlich 200 Euro für Auszubildende und Studierende.
Weitere Streiks bei der Post sollen folgen – auch in Hamburg
Laut Rieck werden allein in Hamburg aufgrund des Streiks am Freitag fast eine halbe Million Briefe in den beiden Zentren liegenbleiben. Rund 150 Mitarbeitende haben ihre Arbeit niedergelegt. Auch in Schleswig-Holstein wird gestreikt, dort sollen sich rund 100 Postbeschäftigte an dem Protest beteiligen.
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Die Gewerkschaft führt unter anderem an, dass viele Mitarbeitende der Post niedrige Löhne beziehen, und sie deswegen der Reallohnverlust durch Inflation und steigende Preise besonders hart treffe. Rieck sagt zudem: „Der Konzern erwartet für das Jahr 2022 ein neues Rekordergebnis von etwa 8,4 Milliarden Euro. Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen der Arbeit der Beschäftigten.“
Post und Gewerkschaft verhandeln im Februar
Noch am Freitag soll der Streik weitergehen. Doch schon jetzt kündigte die Verdi auch für Norddeutschland weitere Streiks bis Anfang Februar an. Am 8. und 9. Februar steht dann die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft an.