Hamburg. Acht Stellen sind in der Abteilung derzeit unbesetzt. Hat dies Auswirkungen auf die Absicherung – etwa vor Cyberangriffen?
Die IT-Abteilung der HAW Hamburg hat nicht nur mit einem Hackerangriff zu kämpfen, sondern auch mit Personalproblemen – darauf deutet die Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Abgeordneten Anke Frieling hin.
Demnach sind an Hamburgs zweitgrößter Hochschule acht Stellen unbesetzt in der IT-Abteilung, die derzeit aus 40 Beschäftigten besteht.
HAW Hamburg: IT-Abteilung offenbar überlastet
Zwar habe die HAW als Reaktion auf einen schon 2018 festgestellten personellen Mehrbedarf zusätzliche Stellen im IT-Service-Center geschaffen. „Dennoch kam es zu Überlastungsanzeigen“, heißt es in der Senatsantwort. Der Krankenstand des IT-Service-Centers war in den vergangenen zwei Jahren gestiegen: Von insgesamt 560 Kalendertagen im Jahr 2021 auf 866 Kalendertage im Jahr 2022.
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Auf Anke Frielings Frage, welche Auswirkungen die Überlastung auf die Absicherung der IT-Infrastruktur der HAW gehabt habe, antwortet der Senat ausweichend: Der jüngste Hackerangriff auf die HAW stelle „im Hinblick auf die kriminelle Energie, die eingesetzten Methoden und den Umfang eine bisher im Bereich der staatlichen Hamburger Hochschulen nicht bekannte Dimension dar“.
HAW Hamburg von Hackern angegriffen
Ende Dezember war die technische Informations- und Kommunikationsinfrastruktur der HAW attackiert worden. Daraufhin fielen die IT-Dienste und andere Services der zentralen Infrastruktur zeitweise aus. Zuletzt wurde bekannt, dass die Hochschule offenbar erpresst wird von der Hackergruppe „Vice Society“, die sich zu der Cyberattacke bekannt haben soll. Inzwischen ermittelt die Cyber-Abteilung des Landeskriminalamts.
Studierende und HAW-Mitarbeitende seien derzeit einer sehr schwierigen Lage ausgesetzt, kommentierte CDU-Politikerin Anke Frieling. „Die jahrelange Vernachlässigung des Themas Cybersecurity der grünen Wissenschaftsbehörde rächt sich nun in drastischer Weise.“