Alicante. Beim Hafenrennen setzt sich der Hamburger Extremsegler mit seiner Malizia-Seaexplorer durch – mit einem Ehrengast an Bord.

Boris Herrmann (41) hat mit seinem Team das Vorrennen zum Ocean Race in Alicante (Spanien) gewonnen. Beim „In-Port Race“ setzte sich der Hamburger Extremsegler mit seiner Malizia-Seaexplorer gegen die vier anderen Teams durch.

„Ich bin superglücklich, dass wir am Ende doch noch genug Wind zum Segeln hatten“, sagte er kurz nach dem Rennen und der lautstarken Begrüßung durch die begeisterten Zuschauer an Land. „Das Boot fühlte sich gut auf seinen neuen Foils an. Und dann konnten wir ein bisschen mit dem Schiff und dem Wind spielen. Das Team hat gut zusammengespielt, wir haben ruhig zusammengearbeitet und hatten viel Spaß.“

Das Ergebnis sei ein kleiner Push vor dem Ocean Race, auch wenn die Regatta vor der Küste natürlich ein komplett anderes Rennen sei als das, was sie im kommenden halben Jahr erwarte. Am 15. Januar startet das Ocean Race einmal um die Welt in Spanien. Der nächste Halt des Teams um Herrmann werden die Kapverdischen Inseln sein.

The Ocean Race: Boris Herrmann siegt im Hafenrennen mit Ehrengast an Bord

Herrmanns Neubau Malizia-Seaexplorer gewann das erste Kräftemessen vor dem US-Team 11th Hour Racing und dem französischen Team Biotherm. Das Guyot Environment Team Europe mit Co-Skipper Robert Stanjek und Crew-Mitglied Phillip Kasüske aus Berlin segelte auf Platz vier. Als letztes Boot kam im rund einstündigen Flautenpoker bei stark abnehmenden Winden das Schweizer Team Holcim-PRB mit Skipper Kevin Escoffier ins Ziel.

Die Ergebnisse der Hafenrennen spielen zwar keine direkte Rolle für das Ocean Race, geben aber am Ende der Weltumseglung dann den Ausschlag, wenn zwei oder mehrere Teams nach insgesamt sieben Etappen punktgleich sind.

Als Ehrengast hatte Boris Herrmann Butch Dalrymple Smith an Bord. Der Brite hatte vor 50 Jahren die Premiere des Ocean Race 1973/1974 als Segler mitgewonnen. Der Yacht-Konstrukteur und Ingenieur Butch Dalrymple Smith hatte das Whitbread Round the World Race auf der damals überraschend siegreichen mexikanischen „Sayula II“ von Ramón Carlin bestritten.