Hamburg. In diesem Jahr gelang es den Fahndern, mehrere Drogenlieferungen abzufangen. Was den Behörden dabei besonders aufgefallen ist.
Nach der Rekordmenge von mehr als 19 Tonnen Kokain im Vorjahr haben Hamburger Zollfahnder in diesem Jahr bislang rund sechs Tonnen der Droge sichergestellt. „Das Jahr ist aber noch nicht vorbei. Wir gehen davon aus, dass diese Zahl sich noch erhöhen wird“, sagte der Sprecher des Zollfahndungsamtes Hamburg, Stephan Meyns. Die mit Abstand größte Rauschgiftmenge hatten die Beamten Ende Januar in einem Container mit Bananen aus Ecuador gefunden: gut 2,6 Tonnen.
Hamburger Hafen: Zoll fing mehrere Kokain-Lieferungen ab
Eine weitere Lieferung von 2,3 Tonnen der Droge ließen die Hamburger Zöllner in Absprache mit Behörden in Peru und den Niederlanden zum großen Teil weiter nach Rotterdam transportieren. Das ermöglichte der Polizei Anfang September, den mutmaßlichen Organisator des Schmuggels in Köln festzunehmen. Auch das Kokain wurde schließlich sichergestellt.
Zwei andere große Drogenlieferungen passierten den Hamburger Hafen unbemerkt, wurden dann aber in Bayern und Tschechien entdeckt. Zollbeamte in Aschaffenburg fanden im Juni mehr als eine Tonne Kokain in einem Container mit Medizinprodukten aus der Dominikanischen Republik. In zwei Supermärkten in Nordostböhmen stellten tschechische Beamte im selben Monat 840 Kilo des weißen Pulvers sicher. Das Rauschgift war in einer Bananenlieferung aus Kolumbien verborgen.
Bei rund neun Millionen Containern, die jährlich im Hamburger Hafen umgeschlagen werden, sei es unvermeidbar, dass Schmuggelware auch mal durchlaufe, erklärte Meyns. Wichtig sei, dass die „zweite Linie“ der Drogenbekämpfung funktioniert habe. Somit landeten nicht alle Drogen, die die Häfen passierten, auf dem Schwarzmarkt. Das Zollfahndungsamt Hamburg ist für sämtliche Containerhäfen an der deutschen Nord- und Ostseeküste zuständig.
Zoll stellte 2021 Rekordmenge im Hamburger Hafen sicher
Im Februar 2021 hatten die Beamten in Hamburg 16 Tonnen Kokain in Containern aus Paraguay entdeckt. Es habe sich um die größte jemals in Europa sichergestellte Kokainmenge gehandelt, hieß es. Die Container sollten angeblich Dosen mit Spachtelmasse enthalten. Zu den Kokain-Funden 2022 sagte Meyns: „Wir stellen fest, dass sich die Zahl der größeren Sicherstellungen deutlich erhöht hat.“
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Erhöht hat sich nach Angaben des Zollfahndungsamts auch der Wirkstoffgehalt des auf der Straße gehandelten Kokains. Es werde fast gar nicht mehr gestreckt, der Reinheitsgrad betrage mehr als 80 Prozent. Der Preis liege aber weiterhin bei etwa 50 Euro pro Gramm.