Hamburg. Anrufer droht, im Casino Reeperbahn Menschen zu töten. Per App werden Schreie und Schüsse gemeldet. Polizei geht von Fehlalarm aus.

  • Löste Warn-App Großeinsatz auf St. Pauli aus?
  • Polizei-Hubschrauber Libelle im Einsatz
  • Gerüchte über Schusswechsel in sozialen Netzwerken
  • Einsatz am Millerntorplatz ergebnislos abgebrochen
  • Polizei geht am Freitag weiter von Fehlalarm aus
  • Ähnlicher Fall wie in Hamburg vor Kurzem in Nordhessen

Diverse Streifenwagen, mit Flatterband abgesperrte Straßen und ein dauerkreisender Hubschrauber: Kiez-Besucher dürften sich am Donnerstagabend gefragt haben, was der Großeinsatz rund um den Millerntorplatz zu bedeuten hatte.

Knapp zwei Stunden waren etliche Beamte im Einsatz – am Ende stand statt einer tatsächlichen Bedrohungslage durch einen vermeintlich bewaffneten Täter der Verdacht eines Fehlalarms im Raum, von dem die Ermittler auch tags darauf weiter ausgingen.

Polizei Hamburg: Warn-App meldete Schüsse in Casino

Nach Abendblatt-Informationen hatte sich die Polizei zu dem Großeinsatz entschlossen, nachdem um 19.13 Uhr ein Anruf in der Innenstadt-Wache an der Caffamacherreihe einging. Der anonyme Anrufer soll gedroht haben, im Casino Reeperbahn mehrere Menschen zu töten.

Kurz darauf ging über die Notruf-App „Nora“ eine Meldung über angebliche Schreie und Schüsse in eben jener Spielhalle am Millerntorplatz ein. Auch in den sozialen Netzwerken machten bereits Gerüchte über einen Schusswechsel auf dem Kiez die Runde.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Schießerei auf dem Kiez? Polizei Hamburg zieht ab

Die sogenannte Unterstützungsstreife für besondere Einsatzlagen (USE) überprüfte daraufhin das Gebäude, der Polizeihubschrauber „Libelle“ hielt am Himmel die Stellung. Parallel wurde zur Handy-Nummer des Anrufers eine Adresse in Dortmund ermittelt – doch die Spur führte ins Leere.

Um 20.47 Uhr zogen die Einsatzkräfte dann auch vom Millerntorplatz ergebnislos ab. Der Kriminaldauerdienst (LKA 26) prüft nun unter anderem eine missbräuchliche Nutzung von Notrufen. Es wäre nicht der erste Fall im Zusammenhang mit einem Casino.

Casino bedroht: War es ein enttäuschter Zocker?

Erst kürzlich hatte in Nordhessen ein anonymer Anrufer gedroht, in einer Spielbank zu wüten. Nach Abendblatt-Informationen prüft die Polizei, ob es sich in beiden Fällen um ein und denselben Mann handeln könnte. Auch ein glückloser Zocker wird dabei offenbar nicht ausgeschlossen.

Klimaschutzaktivisten scheiden als mögliche Absender der Drohung hingegen aus. Diese hatten zuletzt in Nordrhein-Westfalen Feuerwehr und Polizei durch „Nora“-Fehlalarme in Atem gehalten. Die vermeintlichen Notfälle stellten sich später als falsch heraus.