Hamburg. Herausgeber Martin Blüthmann will die Hamburger für den guten Zweck aufs Fahrrad bekommen, und das freut auch Wladimir Klitschko.
Zusammenhalt in der Stadt stärken und gleichzeitig die leidenden Menschen im Krieg gegen die Ukraine unterstützen: Das ist die Idee hinter der Aktion „Hamburg tritt an“, mit der Martin Blüthmann, Herausgeber des Stadtsportmagazins „sporting hamburg“, vom 1. Januar an für ein Jahr ein Zeichen senden möchte. Und dieses Zeichen soll ein leuchtendes sein. Auf der ersten Etage der Europa-Passage wird ein Fahrradergometer platziert, das 365 Tage im Jahr rund um die Uhr in Benutzung sein soll, um eine Leuchte zu speisen, die für die Kriegsopfer brennt.
Wladimir Klitschko unterstützt die Hilfsorganisation ebenfalls
„Viele Menschen möchten gern mehr für die Ukraine tun, als einfach nur Geld zu spenden. Diese Möglichkeit möchte ich nun bieten, außerdem tut es unserer Stadt gut, mal gemeinsam hinter einer Sache stehen zu können“, sagt Blüthmann, der als Trainer im Ruderclub Favorite Hammonia den Bundesliga-Achter verantwortet und am 1. Januar um 0 Uhr die erste Schicht übernehmen wird.
Sein Plan ist ambitioniert. Jeder der 365 Tage soll an Unternehmen, Vereine, einzelne Mannschaften, Schulen, Prominente oder Privatpersonen verkauft werden, die dann dafür verantwortlich sind, das Ergometer 24 Stunden lang zu bewegen. Der Mindestbetrag, den Non-Profit-Teilnehmer für einen Tag zahlen, liegt bei 100 Euro. Prominente, Unternehmen oder Profivereine zahlen 250 Euro aufwärts, nach oben sind keinerlei Grenzen gesetzt.
Spendengeld wird an drei Hilfsprojekte in der Ukraine gespendet
Die gesammelten Gelder werden vollständig an drei Hilfsprojekte in der Ukraine gespendet, die von der Organisation #WeAreAllUkrainians des früheren Hamburger Schwergewichts-Boxweltmeisters Wladimir Klitschko (46) betreut werden.
Die Teilnehmerzahl einer Gruppe ist unbegrenzt, der Wechselrhythmus nicht vorgeschrieben. Damit die Wechsel fließend funktionieren, gibt es ein zweites Ergometer, auf dem die ablösende Person parallel losradeln kann. Jeden Tag um 9 Uhr werden die Trainingsfahrräder an die nächste Gruppe übergeben.
Große Unternehmen wie Allianz und Mercedes sind dabei
Am Dienstagabend stellte Blüthmann seine Aktion auf der Jubiläumsfeier „20 Jahre Stiftung Leistungssport“ in der Handelskammer erstmals der Öffentlichkeit vor. Zuvor hatte er mehrere Wochen lang gezielt erste Unterstützer angesprochen, und die Resonanz machte ihm Mut. Die 31 Januartage seien zu 85 Prozent ausgebucht. Großunternehmen wie der Automobilhersteller Mercedes-Benz und der Versicherungskonzern Allianz haben ihre Teilnahme ebenso angekündigt wie diverse Sportvereine, auch die Stadt mit ihrem Projekt „Global Active City“ oder der Hamburger Fußball-Verband sind dabei. Die Einzelhandelskette Rewe will den Sporttreibenden Getränke und Snacks zur Verfügung stellen.
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Angst vor einem Scheitern hat Blüthmann nicht. 8760 Stunden zu besetzen, das müsse bei 1,8 Millionen Einwohnern machbar sein. Was passiert jedoch, sollte der Krieg vor Ablauf des Jahres beendet sein? „Wenn das ein Grund wäre, die Aktion zu beenden, wären alle glücklich“, sagt Martin Blüthmann, „aber ich fürchte, dass nach Kriegsende der Bedarf an Spenden für den Wiederaufbau noch höher sein wird. Wir treten für ein Jahr an.
Fragen oder Anmeldungen per E-Mail an dabei-hhtrittan@sporting-magazin.de.