Hamburg. Dominik Bloh war selbst wohnungslos, gründete 2019 die Initiative GoBanyo, die Bedürftigen eine kostenlose Waschgelegenheit bietet.

Der ehemalige Obdachlose und Mitbegründer des Hamburger Duschbusses GoBanyo für Bedürftige, Dominik Bloh, ist von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Steinmeier verlieh Bloh und 14 anderen ehrenamtlich Tätigen am Montag in Berlin den Orden. Der Bundespräsident rief dazu auf, das Problem der Obdachlosigkeit in Deutschland anzupacken. „Es ist mir seit langem ein Herzensanliegen, dass niemand in unserem Land ohne Dach über dem Kopf leben muss“, sagte er.

Obdachlosigkeit: Duschbus GoBanyo kostenloses Angebot für Wohnungslose

Die Orden überreichte Steinmeier zum Tag des Ehrenamtes höchstpersönlich im Schloss Bellevue in Berlin. „Mich freut diese Auszeichnung. Es ist eine schöne Wertschätzung, wenn Engagement anerkannt wird“, sagte Bloh dazu.

Als er von der Ehre erfahren hat, habe er als erstes über den Weg bis dorthin nachgedacht. „Von der Straße ins Schloss Bellevue.“ Bloh war selbst längere Zeit obdachlos. 2019 hatte er gemeinsam mit Unterstützern GoBanyo, Hamburgs ersten Duschbus für Bedürftige in Betrieb genommen. Fast 20.500 Mal haben Menschen ohne Dach über dem Kopf seitdem duschen können - ohne dafür bezahlen zu müssen. Bloh: „Ich werde weitermachen mit dem, was ich mir vorgenommen habe. Wir können Obdachlosigkeit beenden.“

Obdachlosigkeit: Bundesverdienstkreuz für Engagement gegen Benachteiligung

Als Sprecher der Initiative habe Bloh in Interviews und Talkshows den Blick auf obdachlose Menschen und ihre so selbstverständlichen Bedürfnisse gelenkt, würdigte das Bundespräsidialamt das Engagement Blohs. Neben Bloh wurden noch 14 weitere Menschen mit dem Orden ausgezeichnet, darunter der Musiker Frank Zander sowie aus dem Norden Peter Reibisch (Medibüro Kiel - medizinische Behandlung für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz) und Catharina Paulsen (Kieler Verein Hempels, Straßenmagazin Hempels).

Den Angaben des Bundespräsidialamtes zufolge setzen sich die acht Frauen und sieben Männer deutschland- und weltweit in herausragender Weise für benachteiligte Menschen ein. Sie ermöglichten Teilhabe, böten medizinische Behandlung und soziale Unterstützung und bekämpften Kinderarmut. Die Verleihung wird live im Internet übertragen.