Hamburg. Am Dreieck Nordwest staut es sich oft. Warum sich das Ende der Arbeiten noch verzögern kann und was 2023 geplant ist.

Der Tag vor Heiligabend hält für Autofahrer in diesem Jahr bereits eine besondere Bescherung bereit – am 23. Dezember sollen die Arbeiten an der Autobahn 23 in Richtung Norden fertiggestellt sein. Seit Dienstag wird der offenporige Asphalt (OPA) aufgebracht. Diese Arbeiten sollen am Mittwoch beendet werden.

Seit Juli 2022 wird die A 23 rund um das Dreieck Nordwest bis kurz vor Halstenbek-Krupunder saniert. Die Autobahn GmbH Niederlassung Nord setzt in diesem und im nächsten Jahr eine grundlegende Erneuerung der A 23 vom Autobahndreieck Hamburg-Nordwest bis zur Landesgrenze auf einem vier Kilometer langen Teilstück um, weil die Autobahn in einem schlechten Zustand war bzw. Richtung Süden noch ist.

„Zuletzt wurde die A 23 mit Rücksicht auf den Ausbau der A 7 im Jahr 2009 saniert. Die A 23 weist im Bereich Hamburgs erhebliche Schäden auf, die nicht nur in der Deckschicht, sondern vielmehr bis in den Aufbau der Autobahn reichen. Von daher muss der Streckenabschnitt grundhaft erneuert werden“, so Christian Merl, Sprecher der Autobahn GmbH.

Anwohner haben Recht auf Lärmschutz an der Autobahn

Mit der grundhaften Instandsetzung wird laut Merl nun auch ein Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2017 umgesetzt. Lärmschutzwände wurden bereits errichtet, nun kam der OPA, auch Flüsterasphalt genannt. Dafür war es nötig, das gesamte Entwässerungssystem zu erneuern, da offenporiger Asphalt nicht oberflächlich entwässert, sondern die Entwässerung in den offenen Poren der Deckschicht erfolgt. Von den Lärmschutzmaßnahmen profitieren seinen Angaben zufolge etwa 5000 Anwohnerinnen und Anwohner, die schon seit 2017 auf die Umsetzung der Maßnahme warteten.

Kurz vor dem Tunnelbauwerk der Verbindungsrampe von der A 7 zur A 23 ist die Autobahn derzeit einspurig. „Wenn man am Nachmittag auf dem Höhepunkt der Rushhour da unterwegs ist, dann staut es sich schon mal zum nördlichen Ende des Stellinger Deckels“, sagt Christian Merl. Doch diese Staulänge sei im Vorfeld prognostiziert worden. Die A 7 bleibe weitgehend frei von Problemen, „das sehen wir am Staubild“.

Manche Autofahrer sind besonders dreist

Der Sprecher der Autobahn GmbH lobt die Autofahrer und dankt ihnen: „Viele weichen großräumig – wie auf die Landesstraße 103 – aus, die weiter südlich Richtung Pinneberg Nord verläuft.“ Dadurch entzerre sich der Verkehr.

Allerdings haben manche Autofahrer auch schon andere Erfahrungen gemacht. Abendblatt-Leser Thorsten A. beispielsweise hat beobachtet, dass immer wieder Autofahrer, die auf die A 23 wollen, aus dem Stau ausscheren und dann kurz vor der Gabelung wieder in die Schlange reindrängen, um sich ein Stück Stau zu sparen. „Manche Autofahrer blockieren dann eine Fahrspur auf der A 7, manche stehen auch auf der Sperrfläche, was für die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer zu gefährlichen Situationen führt“, sagt der Abendblatt-Leser.

Warum das Wetter noch entscheidend sein wird

Hinter dem Tunnel, der erst im Jahr 2026 saniert werden soll, ist die Fahrbahn Richtung Norden wieder zweispurig, um den Verkehr, der von der A 7 aus dem Norden kommt, aufzunehmen.

Vor Weihnachten gibt es noch zwei Bauschritte, die witterungsabhängig sind und deshalb den Planern einen Strich durch die Rechnung machen könnten. „Wir bringen auf zwei Brückenbauten Gussasphalt auf, und wir müssen noch die Markierungen machen.“ Für beides sei trockene Witterung nötig.

Die Fahrbahn in Richtung Süden wird von März 2023 an saniert

Ab Anfang März 2023 wird dann die A23 in Richtung Süden von Halstenbek-Krupunder bis zum Dreieck Nordwest grunderneuert, außerdem wird der OPA auf dem schleswig-holsteinischen Stück von Rellingen nach Halstenbek erneuert. Im kommenden Jahr bekommen 7,5 Kilometer Autobahn auf der A 23 eine neue Fahrbahn. Diese Arbeiten sollen bis Ende 2023 fertiggestellt werden.

„Wir bauen diese Woche allein 2000 Tonnen Asphalt ein“, sagt Merl. Seinen Angaben zufolge findet die Baumaßnahme „auf einem der neuralgischen Punkte des Autobahnnetzes in Hamburg statt“. Man versuche aber , die Behinderungen möglichst gering zu halten.