Hamburg. Die A 23 weist im Bereich Hamburgs erhebliche Schäden auf. Sanierungsstau wird beseitigt, Flüsterasphalt kommt. Alle Infos.

Die lange angekündigten Bauarbeiten an der Autobahn 23 werden am Montag, 11. Juli, beginnen. Dann sollte die erste Urlaubsreisewelle zu Beginn der Sommerferien in Hamburg und NordrheinWestfalen, das bereits seit Ende Juni Ferien hat, vorbei sein, so die Hoffnung der Planer. Die Autobahn GmbH Niederlassung Nord setzt in diesem und im nächsten Jahr eine grundhafte Erneuerung der A 23 vom Autobahndreieck HH-Nordwest bis zur Landesgrenze um, weil die Autobahn in einem schlechten Zustand ist. „Zuletzt wurde die A 23 mit Rücksicht auf den Ausbau der A 7 im Jahr 2009 saniert. Die A 23 weist im Bereich Hamburgs erhebliche Schäden auf, die nicht nur in der Deckschicht, sondern vielmehr bis in den Aufbau der Autobahn reichen. Von daher muss der Streckenabschnitt grundhaft erneuert werden“, so Christian Merl, Sprecher der Autobahn GmbH.

Sanierung der A 23 startet am Montag – Staus erwartet

Damit werden nun auch der Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahre 2017 umgesetzt. Lärmschutzwände wurden bereits errichtet, nun wird offenporiger Asphalt (OPA) eingebaut. Dies erfordert laut Merl einen Neubau des gesamten Entwässerungssystems, da offenporiger Asphalt nicht oberflächlich entwässert, sondern die Entwässerung in den offenen Poren der Deckschicht erfolgt. Von den Lärmschutzmaßnahmen profitieren seinen Angaben zufolge etwa 5000 Anwohnerinnen und Anwohner, die seit 2017 auf die Umsetzung der Maßnahme warteten.

Die Autobahngesellschaft verbinde drei Maßnahmen ab dem 11. Juli zu einer Gesamtmaßnahme, sagte Casten Butenschön, Direktor der Niederlassung Nord: „Erstens, die Grundinstandsetzung der A 23 auf Hamburger Gebiet. Zweitens den Einbau lärmarmen Asphalts und drittens die Sanierung des offenporigen Asphalts in Schleswig- Holstein.“

A23: Bauarbeiten starten am 11. Juli

Um Synergien zu nutzen werden im Zuge der Baumaßnahmen auf Hamburger Stadtgebiet auch der offenporige Asphalts auf dem Gebiet Schleswig-Holsteins erneuert. Merl erklärt: „So wird in diesem Jahr die Deckschicht in Fahrtrichtung Heide zwischen der Landesgrenze Hamburg und der Anschlussstelle (AS) Halstenbek – Krupunder (20) und mit der Maßnahme 2023 zwischen der AS Pinneberg-Süd (18) und der Landesgrenze Hamburg erneuert. Der offenporige Asphalt hat in diesem Bereich an Lärmminderung und Griffigkeit verloren und muss daher saniert werden.

Im Jahr 2022 wird die Fahrbahn Richtung Heide erneuert, 2023 die Fahrbahn Richtung Hamburg. Das Tunnelbauwerk der Verbindungsrampe von der A 7 zur A 23 Fahrtrichtung Heide, soll erst 2026 saniert werden.

Casten Butenschön: „Durch den Ausbau der A 7 von 2014 bis 2019 konnte auf der A 23 keine größere Erneuerungsmaßnahme durchgeführt werden. Es wird eine große Herausforderung für die Autobahn GmbH, den dadurch entstandenen Sanierungsrückstau zwischen Elmshorn und dem Dreieck HH-Nordwest in den kommenden Jahren kontinuierlich abzubauen.“

„Wir bauen nicht aus Spaß"

Christian Merl betonte: „Die Baumaßnahme findet auf einem der neuralgischen Punkte des Autobahnnetzes in Hamburg statt. Wir haben die bauzeitliche Verkehrsführung in enger Absprache mit der Stadt Hamburg entwickelt, um Behinderungen möglichst zu minimieren. Aber: Wo gehobelt wird fallen Späne und wo gebaut wird, wird es Behinderungen geben.“ Er fügte hinzu: „Wir bauen nicht aus Spaß, sondern weil die A 23 in einem sehr schlechten Zustand ist. Wir wollen vermeiden, dass wir gezwungen sind aufgrund ungeplanter Notmaßnahmen nacheinander den Verkehr zu beeinträchtigen.“

Pendlerinnen und Pendlern empfahl Merl erneut, wenn sie die Möglichkeit haben, im Homeoffice zu arbeiten und auf Fahrten in die City in der Rush-Hour zu verzichten. Auch früher oder spät los zufahren helfe sehr, den Verkehr in der Morgen- und Nachmittagsspitze zu entzerren, so Butenschön.

Da insbesondere die ersten Bauphasen, wie der Bau von Mittelstreifenüberfahrten und das Einrichten der baustellenbedingten Verkehrsführung verkehrlich besonders herausfordernd seien, werden diese nach Angaben Merls in die Sommerferien gelegt, weil dann weniger Pendler unterwegs seien. Die Arbeiten stadtauswärts sollen bis Weihnachten 2022 dauern.

So sollen Staus nach den Ferien verhindert werden

Um Staus auf der A 7 und im Stadtgebiet Hamburgs nach den Ferien möglichst zu verhindern, werden während der Hauptbauphase in Fahrtrichtung Norden zwei, in Fahrtrichtung Süden ein Fahrstreifen auf die Richtungsfahrbahn Hamburg gelegt. Der Verkehr von der A 7 zur A 23 wird einstreifig Richtung Norden ins AD HH-Nordwest (25) geführt. Im AD HH-Nordwest wird die Verbindungsrampe von der A 7 Fahrtrichtung Hamburg zur A 23 Fahrtrichtung Heide mit dem Fahrstreifen von der A 7 Richtung Norden kommend zu einer Zweistreifigkeit Richtung Heide zusammengeführt. In Summe wird die Baumaßnahme in 4 Bauphasen mit unterschiedlichen Verkehrsführungen unterteilt.

Folgende Termine sind geplant, können sich aber witterungsbedingt noch verschieben:
Bauphase 1, 11.7. bis ca. 18.8.: Bau von Mittelstreifenüberfahrten und Demontage der Mittelkettenbeleuchtung im Bereich des AD HH-Nordwest.

Bauphase 2 vom 2.8. bis ca. 18.8.: zur Herstellung der Verbindungsrampe von der A 7 aus Norden kommend zur A 23 Fahrtrichtung Heide.

Bauphase 3 ist die Hauptbauphase von Mitte August bis Dezember: Dann erfolgt auf dem Gebiet Hamburgs die Sanierung der Bauwerke, Abbruch und Neubau der Richtungsfahrbahn Nord, der Einbau des OPA bis zur Landesgrenze und die Sanierung des OPA in Schleswig-Holstein.

Bauphase 4 Mitte Dezember bis Weihnachten: die baustellenbedingte Verkehrsführung wird zurückgebaut. Weitere Infos hier.