Hamburg. Bundespolizei greift an den Wochenenden vor Weihnachten hart durch. Für welche Waffen das Verbot gilt und welche Ausnahmen es gibt.
Im Hamburger Hauptbahnhof wird an allen Adventswochenenden ein Waffenverbot verhängt. Dann dürfen dort auch keine Messer mitgeführt werden, die eigentlich erlaubnisfrei sind, und keine Schreckschuss- oder Gaspistolen, selbst wenn es für sie eine generelle Berechtigung gibt.
Auch „gefährliche Gegenstände“, beispielsweise Cuttermesser oder Schraubendreher, sind verboten und würden von der Bundespolizei eingezogen werden.
Auch Baseballschläger, Tierabwehrspray und Böller verboten
Jeweils freitags von 15 Uhr bis sonnabends um 7 Uhr und dann wieder sonnabends ab 15 Uhr bis sonntags um 7 Uhr gilt an den kommenden drei Wochenenden das Verbot gefährlicher Werkzeuge, Schreckschusswaffen, Hieb-, Stoß- und Stichwaffen sowie Messer aller Art. Auch Baseballschläger, Tierabwehrspray, Schleudern oder Böller sind dann verboten.
Ausnahmen gibt es für Mitarbeiter von Wach- oder Geldtransportdiensten oder beispielsweise einen Koch, der in einem Restaurant im Hauptbahnhof das Kochmesser in der Küche schwingt. Die Bundespolizei wird verstärkt im Einsatz sein und Kontrollen durchführen.
Schon im Februar wurden 850 Passanten kontrolliert
Erst im Februar hatte es zuletzt an einem Wochenende so ein Verbot im Hamburger Hauptbahnhof gegeben. Damals hatte die Bundespolizei mit einem großen Aufgebot die Einhaltung kontrolliert. Rund 100 Beamte hatten an in zwei Nächten rund 850 Überprüfungen durchgeführt und dabei 37 Verstöße festgestellt.
Hauptsächlich wurden Messer sichergestellt, die bei den Kontrollen gefunden wurden. Aber auch ein Schlagring, Schlagstöcke, Pfeffersprays und eine Schreckschusspistole landeten in der Asservatenkammer.
Hauptbahnhof: Bundespolizei plant gezielte Kontrollen
Gegen die Personen, die die Waffen dabei hatten, wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren oder – wenn es sich um verbotene Waffen handelte – Strafverfahren eingeleitet.
Das wird auch an den kommenden Wochenenden so sein. Allerdings ist nicht mit so umfangreichen Kontrollen zu rechnen wie im Februar. Die Bundespolizei wird mit weniger Beamten vor Ort sein. „Wir haben aber sehr geschulte Beamte im Einsatz, die auch sehr gezielt Kontrollen durchführen werden“, so ein Beamter.
Mehr Kriminalität am Hauptbahnhof – und mehr Messer
Das Waffenverbot an den Adventswochenenden wurde verhängt, weil die Bundespolizei im Bereich des Hauptbahnhofs eine Zunahme der Kriminalität feststellte und beim Einschreiten immer wieder auf Messer stieß.
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Die Zunahme der Delikte in dem Bereich hängt, davon gehen Experten aus, auch mit dem 9-Euro-Ticket zusammen. Es waren deutlich mehr Menschen im Bahnhof unterwegs. So gab es zahlreiche Tatgelegenheiten. Auch Taschendiebe nutzten das Gedränge.
Werden an den kommenden Wochenenden Verstöße festgestellt, können gegen die Täter auch Hausverbote für den Hauptbahnhof verhängt oder sogar ein künftiges Beförderungsverbot ausgesprochen werden.