Hamburg. Neubau stand auch im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes. Dennoch wurde das Bauwerk in Barmbek am Freitag feierlich eröffnet.

Sie gehörte zu den ungeliebten Bauprojekten – nun ist die Maurienbrücke in Barmbek-Nord mit einiger Verzögerung fertiggestellt worden. Das Bezirksamt Nord und die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen feierten am Freitag die Eröffnung des neuen Bauwerks und luden Interessierte und Anwohner dazu ein. Um 16 Uhr weihten Monika Thomas, Staatsrätin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, und Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) den Neubau ein.

Die Maurienbrücke sei ein Meilenstein der Gebietsentwicklung im Fördergebiet Barmbek-Nord S1, Fuhlsbüttler Straße des Rahmenprogramms Integrierte Stadtentwicklung (RISE), heißt es vonseiten der Behörden.

Marienbrücke in Barmbek: Im Vorfeld gab es viel Kritik

„Der Bau der Fußgängerbrücke liefert einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der innerstädtischen Funktionen des Stadtteilzentrums Barmbek-Nord mit der Einkaufsmeile Fuhlsbüttler Straße, dem Bahnhof und dem Bert-Kaempfert-Platz (Museumshof), indem die Wegeverbindungen von dort in den südlichen Teil Barmbeks verbessert werden“, so eine Sprecherin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen.

Um den Bau hatte es im Vorfeld viel Unfrieden gegeben. Mit der neuen, etwa 50 Meter langen und 4,5 Meter breiten Stahlkonstruktion werde das Quartier südlich des Osterbekkanals von Norden her wieder besser erreichbar, hieß es damals von Seiten der Stadt. Doch der Neubau stand jahrelang als „Mahnmal für Steuergeldverschwendung“ in der Kritik – und daher auch im Schwarzbuch des Hamburger Bundes der Steuerzahler.

Marienbrücke: Steuerzahlerbund kritisiert Verschwendung

Der Bund der Steuerzahler hatte kritisiert, dass die Stadt Hamburg an ihren Plänen festhalte, mehr als 2,5 Millionen Euro in den Wiederaufbau einer Brücke zu investieren, die niemand brauche. Seit 1945 scheine niemand diese Brücke vermisst zu haben, was kein Wunder sei, denn in jeweils 100 und 200 Meter Entfernung gebe es bereits Querungen über den Osterbekkanal, hieß es dazu. Das Bauwerk verband früher einmal die durch den Kanal getrennten Abschnitte der Barmbeker Maurienstraße, bis sie im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

Am Freitag teilte Petra Ackmann, Landesvorsitzende des Steuerzahlerbundes in Hamburg, mit: „Wir gratulieren zur Einweihung der Maurienbrücke. Wir möchten allerdings darauf hinweisen, dass die Brücke nach wie vor aus unserer Sicht überflüssig ist." Sie wies darauf hin, dass weitere 300.000 Euro für die Herrichtung der Grünanlagen vorgesehen seien. "Da die Arbeiten aber erst im Frühjahr kommenden Jahres umgesetzt werden sollen, ist auch hier eine Preissteigerung nicht ausgeschlossen", so Achmann. "Unsere Frage nach den Kosten der Einweihungsparty ließ die zuständige Sprecherin übrigens unbeantwortet. Aus gutem Grund?“

Aller Kritik zum Trotz – die Brücke ist wieder da und wird feierlich eingeweiht. Auf der nördlichen Seite des Osterbekkanals gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit Kinderchor und Feuerstellen, außerdem Bilder zur Historie des Ortes und der Brücke. Auch Snacks und Getränke werden angeboten. Beginn ist um 15.30 Uhr.