Bergedorf. Öffentliche Telefone werden kaum noch genutzt, sind teuer im Unterhalt und verbrauchen viel Strom. Damit soll nun bald Schluss sein.
Ganz früher waren sie gelb, dann weiß-magenta – und 2018 wurden die letzten Telefonzellen auch noch um ihr Glasgehäuse gebracht und auf Säulen reduziert. Nun sollen diese Telefon-Stelen bald der Vergangenheit angehören: Die Telekom baut auch im Bezirk Bergedorf sukzessive die Säulen ab.
Mitte November werde zunächst überall die Münzzahlung deaktiviert, heißt es. „Bis zum ersten Quartal 2023, voraussichtlich Ende Januar, wird dann auch die Zahlungsfunktion mittels Telefonkarten und somit der gesamte Service eingestellt“, sagt Stefanie Halle, Sprecherin der Telekom.
Telekom: Manche Standorte haben jährlich null Euro Umsatz
Wie viele der Säulen es in Bergedorf noch gibt, weiß die Telekom nicht. Bundesweit seien es aber 12.000 öffentliche Telefon-Stelen, die nun bis 2025 größtenteils abgebaut werden. An 3000 Standorten bleiben sogenannte „Small Cells“, also kleine Antennen für die Verbesserung des örtlichen Mobilfunks. Eine öffentliche Telefonfunktion haben sie aber nicht.
Die Gründe für den Abbau liegen auf der Hand: In Zeiten von Smartphone und Co. werden öffentliche Telefone kaum noch benötigt. „Die Nutzung der öffentlichen Telefonie geht somit gegen null. Der Hauptgrund für die Einstellung des Services ist daher die Unwirtschaftlichkeit“, sagt Stefanie Halle. So gebe es rund 3.800 Standorte, an denen im vergangenen Jahr kein einziges Gespräch geführt wurde. „Im Schnitt macht ein öffentliches Telefon bei der Telekom nur noch wenige Euro Umsatz pro Monat. Das steht in keinem Verhältnis zu den Unterhaltskosten, die den Umsatz um ein Vielfaches übersteigen.“
Storm wird durch Abbau von Telefonzellen gespart
Auch sei es immer schwieriger, Ersatzteile für Instandhaltung oder nach Vandalismus zu beschaffen. Mit der Abschaffung werde auch erheblich Energie eingespart – zwischen sechs und 15 Millionen Kilowattstunden jährlich.
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Eine Verpflichtung zum Betrieb öffentlicher Telefone bestehe seit der Änderung des Telekommunikationsgesetzes Ende 2021 nicht mehr. „Der Gesetzgeber hat erkannt, dass aufgrund der geringen Nutzung die öffentlichen Telefone nicht mehr zu einer Grundversorgung der Bevölkerung beitragen.“