Hamburg. Der Deckel über die A7 ist schon länger fertig – jetzt auch der darauf angelegte Park mit Kleingartenanlage. Was die Anwohner erwartet.

50 Jahre lang war Schnelsen durch die Autobahn getrennt – jetzt wächst der Stadtteil wieder zusammen. Am Sonntag wurde die drei Hektar große Parkanlage auf dem Deckel über die A7 eröffnet. Zweieinhalb Jahre hatte der Bezirk Eimsbüttel an der öffentlichen Grün- und Erholungsanlage inklusive Quartiersplatz an der Frohmestraße und einer Kleingartenanlage mit 42 Parzellen gebaut.

Die Anlage erstreckt sich zwischen der Heidlohstraße im Süden und dem Nordportal des Autobahntunnels und grenzt im Osten an den Vogt-Kock-Weg und im Westen an die Straße Jungborn. Die Parkanlage sei über zahlreiche Wege direkt aus den Wohngebieten zu erreichen, teilte der Bezirk mit. Da der Autobahndeckel kaum aus dem Boden herausrage, seien die Wege überwiegend ebenerdig, so dass auch Rollstuhlfahrer und Kinderwagen ohne Probleme in die neue Parkanlage gelangen könnten.

A7-Autobahndeckel mit 560 Meter langer Parkanlage

„Schnelsen erhält eine zentrale Parkanlage, die Nachbarschaften zusammenführt und den Stadtteil um Natur und neue Freizeitmöglichkeiten bereichert“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). „Ich wünsche allen Anwohnerinnen und Anwohnern viel Freude und gute Erholung bei der Nutzung des Parks. Die A7-Deckel sind ein Vorbild für moderne Stadtentwicklung und ein großer Gewinn für den Hamburger Westen.“

Die 560 Meter lange und 4,5 Millionen Euro teure Parkanlage besteht aus mehreren Bereichen. Der größte ist der Dorothea-Buck-Park: Die große Wiese erstreckt sich in Nord-Südrichtung zwischen Frohme- und Heidlohstraße über eine Länge von etwa 350 Metern. Richtung Heidlohstraße wurde die Parkwiese mit einem Baumhain bepflanzt. Benannt ist der Park, in dem sich auch die Kleingartenanlage befindet, nach einer Bildhauerin aus dem Stadtteil, die sich für die Entstigmatisierung psychisch kranker Menschen eingesetzt hatte.

Quartiersplatz soll neuer Treffpunkt des Stadtteils werden

Entlang der Parkwiese wurde eine Art Promenade in Nord-Süd-Richtung angelegt. Die sogenannte Esplanade, die am Rand mit Bäumen, Stauden und Gräsern bepflanzt wurde, wurde asphaltiert, so dass sie für Radfahrer, Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Inline-Skater befahrbar ist. Entlang des Weges gibt es Bänke und eine Boulebahn.

Blick auf den Dorothea-Buck-Park mit der asphaltierten Esplanade.
Blick auf den Dorothea-Buck-Park mit der asphaltierten Esplanade. © dpa | Georg Wendt

An der Frohmestraße befindet sich der 500 Quadratmeter große Geschwister-Töllke Platz, der an die zentrale Einkaufsstraße in Schnelsen mündet und nach dem Willen der Planer zum neuen Treffpunkt des Stadtteils werden soll. Sein Name erinnert an ein Geschwisterpaar, dessen Stiftung das Gemeinwohl vorrangig in Schnelsen und den angrenzenden Stadtteilen Niendorf und Eidelstedt unterstützt.

A7-Deckel sind „Erfolgsgeschichte“

„Die Autobahndeckel schließen klaffende Wunden in unserer Stadt. Durch sie wächst jetzt zusammen, was zusammengehört“, sagte Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende (Grüne). „Zehntausende Menschen in Hamburg werden zukünftig bestmöglich vor Lärm geschützt, was einen spürbaren Gewinn für die Gesundheit bedeutet. Aber wir können heute in Schnelsen sehen, dass unsere Autobahndeckel auch durch Grünflächen oder Spielmöglichkeiten ein deutliches Plus an Lebensqualität bringen. Die Deckel in unserer Stadt sind eine Erfolgsgeschichte, die wir in Altona weiterschreiben werden.“

Bezirksamtsleiter Kay Gätgens (SPD) wünschte sich, dass der Deckelpark als eines der spannendsten Stadtentwicklungsprojekte Hamburgs „ein Ort der Erholung und Lebensfreude“ wird.