Im August kommenden Jahres startet das Pilotprojekt. Es soll die Verschmutzung stoppen – und das Leid der Tiere lindern.
- Etwa 100 Tauben leben rund um den Bahnhof Barmbek.
- Sie ernähren sich überwiegend von Abfällen und erkranken deshalb häufig. Gleichzeitig sorgen sie für massive Verschmutzungen.
- Ein Taubenschlag soll das Problem lösen. Jetzt ist auch die Betreuungsfrage geklärt.
Hamburg. Sie fressen herumliegenden Müll, beschmutzen den S- und U-Bahnhof und erkranken leidvoll: Die Lage für etwa 100 Tauben, die rund um den Bahnhof in Hamburg-Barmbek leben, ist düster.
Das soll sich bald ändern. Im Rahmen eines Pilotprojektes soll im August 2023 zunächst für zwei Jahre ein Taubenschlag auf dem Gebäude der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft am Bahnhof errichtet werden.
Taubenschlag am Bahnhof Hamburg-Barmbek: Betreuungsfrage geklärt
Einen entsprechenden Beschluss hatte die Bezirksversammlung Hamburg-Nord im September gefasst. Inzwischen ist auch die Betreuungsfrage geklärt: Das Schwanenwesen bekommt eine weitere Stelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Die entsprechenden Mittel hat die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz genehmigt, wie die Grüne Fraktion Nord mitteilte.
„Mit dem Taubenschlag wird endlich ein Kapitel abgeschlossen, das die Barmbeker*innen seit Jahren beschäftigt“, sagte Rüdiger Wendt von der SPD-Fraktion, Sprecher des Regionalausschusses Barmbek-Uhlenhorst-Hohenfelde-Dulsberg (BUHD). „Wir hoffen, dass die Tauben ihr neues Zuhause annehmen und dass durch die Betreuung dort die Population kontrolliert wird. Auch wegen der artgerechten Fütterung im Schlag ist für alle eine gute Lösung gefunden worden.“
Für die Anschaffung und den Unterhalt des Taubenschlags hatte die Bezirksversammlung Hamburg-Nord auf Antrag der Grünen und der SPD 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. Tierschützende und Fraktionen im Regionalausschuss BUHD hatten schon länger einen solchen Taubenschlag gefordert.
Barmbek: Tauben sollen im neuen Zuhause betreut werden
„Die große Zahl an Stadttauben sorgt für starke Verschmutzung im Bahnhofsumfeld und führt auch zur Verelendung der Tiere. Mit dem Pilotprojekt ermöglichen wir ein nachhaltiges und taubenfreundliches Konzept, das die Interessen von Menschen und Tieren berücksichtigt“, sagte Oliver Camp von den Grünen, Mitglied im Regionalausschuss BUHD.
Dank der Vergrämungsmaßnahmen seien die Fahrradabstellplätze unter den Brücken am Bahnhof bereits wieder nutzbar. Auch könne man wieder unter den Bahnbrücken hindurchgehen, ohne ständig auf den Taubenkot zu achten. Allerdings sei das Problem damit nicht gelöst, sondern nur verlagert, wie Camp erläutert.
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„Wenn durch das Pilotprojekt nun die restlichen Tauben vom Barmbeker Bahnhof ferngehalten werden, umso besser“, so Wendt.
Der Taubenschlag soll in Containerbauweise errichtet werden. Die Ausschreibung erfolge im nächsten Schritt, heißt es in der Mitteilung. Der Verein Hamburger Stadttauben und die Stadt Lüneburg, die zwei Taubenschläge betreiben, stünden dem Projekt beratend zur Seite.