Hamburg. Assaf Levitin ist ein gefeierter Musiker und Komponist: „Wichtiger Schritt, vielfältiges jüdische Leben in Hamburg weiter zu stärken“.

Erstmals seit 1945 erklingt wieder die Stimme eines liberalen jüdischen Kantors in Hamburg. Bassbariton Assaf Levitin wurde am Freitag im Rahmen eines festlichen Kabbalat-Schabbat-Gottesdienstes in der Aula der Talmud-Tora-Schule offiziell in sein Amt eingeführt. Am Sonntag gibt Levitin sein Hamburger Konzertdebüt mit „Die Drei Kantoren“.

Ab 17 Uhr interpretiert er in der Aula der Talmud-Tora-Schule im Grindelviertel unter dem Motto „Believe it or not“ gemeinsam mit den Kantoren Tal Koch und Hemi Levison jüdische Lieder über Glauben und Zweifel.

Religion Hamburg: Erster liberaler Kantor schreibt Geschichte

Assaf Levitin ist nach Angaben der Jüdischen Gemeinde Hamburg (JGHH) der erste liberale Kantor in der Hansestadt nach 1945 – und schreibe somit Geschichte. Der 1972 in Israel geborene Musiker ist auch Opernsänger, Chorleiter und Komponist. Er gilt mit seinem großen Stimmumfang und absoluten Gehör als angesehener Interpret zeitgenössischer Musik.

Religion Hamburg: Jüdisches Leben in der Stadt sichtbarer machen

„Sein Engagement als spiritueller Mensch und international angesehener Musiker ist für uns ein wichtiger Schritt, unsere Gemeinde und damit das vielfältige jüdische Leben in der Hansestadt –insbesondere zukünftig in der Bornplatzsynagoge – und über unsere Stadtgrenzen hinaus weiter zu stärken“, sagte Philipp Stricharz, Erster Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde.

Neben der Tradition liege ihm auch Erneuerung und Fortentwicklung der musikalischen Liturgie am Herzen“, sagte Levitin. Seine Arbeit werde die Sichtbarkeit der Gemeinde und des jüdischen Lebens in der Stadt vielfältiger machen, erklärte die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank.

Religion Hamburg:Eeine der größeren jüdischen Gemeinden Deutschlands

Um der wachsenden Vielfalt als Einheitsgemeinde gerecht zu werden, bietet die Jüdische Gemeinde Hamburg (JGHH) nach eigenen Worten neben der orthodox geprägten Synagoge an der Hohen Weide mit der Reformsynagoge ein zusätzliches Angebot für liberale Strömungen innerhalb der Gemeinschaft. Mit knapp 3000 Mitgliedern ist sie eine der größeren jüdischen Gemeinden Deutschlands.