Hamburg. Vor dem Eintauchen sollte man einen kritischen Blick auf die Wasseroberfläche und die Uferregion werfen. Was das Hygieneinstitut rät.

Wer jetzt in eins der Hamburger Badegewässer springen will, sollte zunächst einen kritischen Blick auf das Wasser und die Uferbereiche werfen: Bei starker grünlicher Trübung oder Algenschlieren auf der Wasseroberfläche ist Vorsicht geboten. Das Institut für Hygiene und Umwelt hat in Hamburger Gewässern ein verstärktes Blaualgenwachstum verzeichnet. Besonders Kinder, empfindliche Personen und Haustiere sollten bei den typischen Anzeichen Hautkontakt und das Verschlucken des Wassers vermeiden.

Blaualgen: Konzentration nimmt bei dem derzeitigen Wetter zu

In einigen Uferbereichen sind sogar die intensiv blau-grün schimmernden Algenteppiche zu beobachten. Hier sollte ein Wasserkontakt unbedingt vermieden werden und insbesondere Kinder, aber auch Hunde, sollten von den Uferbereichen ferngehalten werden, heißt es weiter. Und bei dem derzeitigen sonnigen, trockenen Wetter sei damit zu rechnen, dass die Blaualgen-Konzentration weiter ansteigt.

Betroffen sind Binnen- und Außenalster sowie andere Hamburger Badegewässer. Detaillierte Informationen zur Wasserqualität der Hamburger Badegewässer hat die Umweltbehörde veröffentlicht. Aus den Badeseen der Stadt werden regelmäßig alle drei Wochen Proben entnommen. Ergibt sich daraus ein Verdacht auf kritische Werte, wird die Überwachung verstärkt.

Blaualgen können für Mensch und Tier gesundheitsschädlich sein

Die sogenannten Blaualgen sind eigentlich sogenannte Cyanobakterien, die meist grüne oder blaugrüne Schlieren bilden und häufig dichte Teppiche in den Uferbereichen bilden. Bestimmte Arten von Cyanobakterien produzieren Gifte, die für Mensch und Tier gesundheitsschädlich sein können. So können, insbesondere bei empfindlichen Personen, Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen und Ohrenschmerzen sowie allergische Reaktionen auftreten. Massenhaftes Verschlucken der Algen kann Übelkeit und Erbrechen verursachen. Akute Leberschädigungen durch die Gifte der Bakterien sind bei Tieren beobachtet worden.

Die Bakterien können zwar zu jeder Jahreszeit in unseren Gewässern auftreten. Sie vermehren sich aber besonders stark in den Sommermonaten. Durch hohe Nährstoffgehalte im Wasser und für das Algenwachstum günstige Witterungsbedingungen vermehren sich die Blaualgen massenhaft. Da der Nährstoffgehalt im Wasser auch durch das Füttern von Wasservögeln erhöht wird, sei dies in jedem Fall zu unterlassen, so die Hygiene-Experten.