Hamburg. SPD kritisiert „Schulterschluss“ von CDU und AfD und sieht keinen Handlungsbedarf: Thema sei jetzt nicht mehr aktuell.

Jedes Jahr ist es ein Kraftakt für Vereine wie Sicheres Wasser (SiWA) oder die DLRG, Wachstationen an einzelnen Badeseen mit ausreichend Rettungsschwimmern zu besetzen. Geht es nach der AfD, sollte es aber nicht nur an ausgewählten Seen wie derzeit, sondern an allen offenen Gewässern im Bezirk eine Badeaufsicht geben: Einen entsprechenden Antrag brachte die Fraktion jetzt in die Bezirksversammlung ein. Die Verwaltung solle prüfen, wie das in der Hauptsaison gewährleistet werden könne, forderte die AfD mit Verweis auf viele Nichtschwimmer unter den Kindern.

Mehr Badeaufsicht? CDU konkretisiert AfD-Antrag

So weit, so vage. Die CDU legte deshalb etwas detaillierter nach und brachte einen Änderungsantrag ein. Das Bezirksamt solle mit SiWa und DRLG sprechen, ob auch am See Hinterm Horn und am Boberger See eine Badeaufsicht möglich sei, konkretisierte die Fraktion. Zudem solle über die Finanzierung nachgedacht werden. „Badeaufsicht ist wichtig“, begründete CDU-Fraktionschef Julian Emrich die Tatsache, dass seine Fraktion einen AfD-Antrag abänderte.

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Für die SPD dennoch ein Unding. Fraktionschefin Katja Kramer kritisierte aber nicht nur den „Schulterschluss mit der AfD“, sondern auch den Antrag an sich. „Wir gehen in den September“, das Thema sei jetzt nicht aktuell. Zudem sei der Antrag nicht die richtige Form. „Besser ist es, wenn wir uns als Fraktionen die Zeit nehmen und uns alle zusammensetzen, wie wir die Badeaufsicht organisieren und bezahlen wollen“, meinte sie. Die Koalition setzte sich mit ihrer Mehrheit durch, beide Anträge wurden abgelehnt.