Hamburg. Emirates-Deutschlandchef Volker Greiner spricht über Hamburg, die Faszination des Airbus A380 und wahre Vorbilder.
Keine andere Fluggesellschaft fliegt Hamburg mit einem so großen Flugzeug an, und keine andere Airline verbindet Hamburg mit einem so weit entfernten Ziel wie Emirates: Täglich startet ein Airbus A380 von Hamburg zu seinem 5000 Kilometer langen Flug nach Dubai.
„Hamburg spielt eine sehr wichtige Rolle für uns allein dadurch, dass wir von dort die A380 von Airbus ausgeliefert bekommen haben. Die erste Auslieferung des A380 auf Finkenwerder war ein Meilenstein für Emirates“, sagt Emirates-Deutschlandchef Volker Greiner, der jetzt zu Gast im Abendblatt-Podcast „Check-in“ war.
„Wir fliegen seit 2006 nach Hamburg und haben bis zur Pandemie die Kapazitäten sukzessive erhöht. Bis vor Kurzem sind wir zweimal täglich mit der A380 geflogen. Hamburg ist für uns eine sehr wichtige Destination. Zurzeit fliegen wir täglich nach Hamburg, fünfmal nachmittags, zweimal abends mit der A380“, so Greiner, der für Emirates als Vice Präsident für Nord- und Zentraleuropa verantwortlich ist.
Emirates-Deutschlandchef spricht über Direktflug Hamburg–New York
Von 2006 bis 2008 gab es einen Emirates-Flug von Dubai über Hamburg nach New York. Spekulationen über ein Wiederaufleben der Verbindung gab es zuletzt vor der Pandemie im Jahr 2019. Wie sieht es heute aus? Gibt es neue Pläne für eine Transatlantik-Verbindung via Hamburg?
Im Abendblatt-Podcast spricht Volker Greiner auch darüber: „Obwohl der Flug am Ende sehr erfolgreich war, haben wir uns damals aus logistischen Gründen entschieden, die Verbindung einzustellen. Damals war unsere Flotte noch etwas kleiner, wir hatten Flottenengpässe und brauchten die Flugzeuge auf einer anderen Strecke. Zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es keine konkreten Pläne, das wiederaufleben zu lassen. Aber: Man soll nie nie sagen!“ Und Volker Greiner fügt hinzu: „Das war eine tolle Verbindung.“
Derzeit fliegt Emirates in Deutschland vier Ziele an: dreimal täglich Frankfurt, zweimal täglich München sowie jeweils einmal täglich Hamburg und Düsseldorf. „Vor Corona haben wir 63 Flüge in der Woche zwischen Deutschland und Dubai durchgeführt. Aktuell sind es 47 Flüge. Der Plan ist, dass wir zum Ende des Jahres wieder nahezu 100 Prozent der Kapazitäten der Vor-Corona-Zeit erreicht haben“, sagt Volker Greiner. Im Jahr 2000 übernahm er den Vertrieb von Emirates in Deutschland, 2010 die Geschäftsführung.
Airbus A380 bleibt bei Emirates-Kunden beliebt
Insgesamt 260 Flugzeuge besitzt Emirates –118 Jets davon sind Airbus A380. „Die A380 ist extrem beliebt bei unseren Kunden. Wir erleben in unseren Callcentern sehr oft, dass die explizit danach fragen, ob der Flug mit einer A380 durchgeführt wird. Viele wechseln dann sogar extra den Tag, damit sie mit einer A380 fliegen.“
Auch Volker Greiner ist ein großer Fan des Riesenflugzeugs: „Es ist einfach ein Erlebnis, wenn man mit der A380 fliegt. Deshalb finde ich es persönlich schade, dass sie nicht mehr hergestellt wird.“
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Nicht nur zu den Auslieferungen der A380 im Werk auf Finkenwerder – alle Riesenjets für Emirates wurden in Hamburg ausgeliefert – war Volker Greiner regelmäßig in Hamburg: Emirates war lange HSV-Sponsor, und der Airline-Manager in dieser Zeit auch immer wieder im Stadion am Volkspark. „Ich liebe die Stadt, den Hafen, den Michel, die Innenstadt mit dem Rathaus und die kulturelle Vielfalt der Hansestadt“, sagt Greiner.
Emirates will Berlin anfliegen
Aber die Airline hat natürlich auch Pläne, die nichts mit Hamburg zu tun haben: „Wir würden gerne nach Berlin fliegen. Da sind wir im permanenten Austausch mit den Regierungsvertretern“, verrät Volker Greiner. Wenn die Airline die Verkehrsrechte für ein fünftes Ziel in Deutschland, den neuen Berliner Flughafen BER, erhalte, wäre sie jederzeit bereit, dorthin zu fliegen. „Wir hoffen, dass das eines Tages Realität wird“, sagt Greiner. „Der Berliner Flughafen braucht internationales Geschäft.“
Beim Abendblatt-Besuch spricht der Airline-Chef auch über seine größten Vorbilder: Das waren seit der Kindheit Astronauten wie Neil Armstrong, aber später auch Alexander Gerst oder Matthias Maurer, der erst jüngst auf der ISS war. Und Volker Greiner fügt hinzu: „Aber die wahren Helden der vergangenen beiden Jahre sind für mich andere: Das ist das gesamte Pflegepersonal, die Ärzte in den Krankenhäusern, die uns jetzt durch die Pandemie geführt haben. Was die geleistet haben, das ist einzigartig. Und das sind für mich wahre Vorbilder.“