Hamburg. Die Parade steht in diesem Jahr unter dem Motto „Auf die Straße! Vielfalt statt Gewalt“: Mehr als 250.000 Menschen erwartet.

Die größte Christopher-Street-Day-Demonstration der Stadtgeschichte soll es werden: Davon geht der Veranstalter Hamburg Pride e.V. aus, der an diesem Sonnabend mehr als 250.000 Teilnehmende auf Hamburgs Straßen erwartet. Corona-bedingt wurde der CSD in den vergangenen beiden Jahren als Fahrrad-Demonstration durchgeführt. An diesem Wochenende soll der Demonstrationszug nun wieder regulär stattfinden und mit 82 angemeldeten Gruppen und 30 Trucks länger sein als jemals zuvor, wie Hamburg Pride mitteilte.

Dazu gehören neben Initiativen wie dem Lesbennetzwerk Hamburg auch der St. Pauli und der Landesverband der Grünen. „Ziel des CSD ist es auch, verschiedene Bevölkerungsteile zusammenzubringen, einen Austausch zwischen der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft und der LGBTIQ+-Community zu ermöglichen“, so die Veranstalter.

CSD in Hamburg unter dem Motto: "Vielfalt statt Gewalt“

Zur Demonstration werden unter anderem Bürgermeister Peter Tschentscher, Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank und der Queer-Beauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann erwartet. In diesem Jahr steht die Parade unter dem Motto „Auf die Straße! Vielfalt statt Gewalt“. Damit wollen die Veranstalter auf die zunehmende Hasskriminalität gegenüber queeren Menschen in Deutschland aufmerksam machen und mehr politische Maßnahmen zum Schutz der Community fordern.

Farid Müller, queerpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion Hamburg, sagte anlässlich des CSD: „Gerade in Krisenzeiten dürfen wir wichtige gesellschaftspolitische Themen nicht aus den Augen verlieren.“ Das Motto sei genau das richtige: „Im Jahr 2021 gab es in Hamburg 67 angezeigte Fälle queerfeindlicher Gewalt – doppelt so viele wie im Jahr zuvor“, so Müller. Bei einem CSD mit einem hoffentlich neuen Teilnehmerinnen- und Teilnehmer-Rekord wolle man „ein klares Zeichen gegen queerfeindliche Gewalt und für ein vielfältiges Hamburg setzen.“

Zahlreiche Sperrungen in Hamburg

Die Hamburger Polizei spricht von voraussichtlich 200.000 Teilnehmenden und warnte vor erheblichen Verkehrsbehinderungen am Sonnabend. Entlang der Strecke wird umfangreich gesperrt: Die Demonstration beginnt an der Langen Reihe und führt dann über die Kirchenallee, Ernst-Merck-Straße und Steintorwall zur Steinstraße. Weiter geht es vom Speersort, über die Bergstraße, Mönckebergstraße und Steintorwall zum Glockengießerwall, Ferdinandstor sowie Lombardsbrücke bis hin zum Jungfernstieg. Die Lange Reihe wird dafür ab 9 Uhr gesperrt, gegen 17 Uhr soll die Parade am Gänsemarkt ankommen und enden.

Die Polizei bittet alle Teilnehmenden und City-Besuchenden mit dem ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß anzureisen. Alle anderen Verkehrsteilnehmenden sollten den Bereich rund um die Hamburger Innenstadt möglichst weiträumig umfahren, so die Beamten.

CSD in Hamburg: Polizei auch bei Straßenfest vertreten

Die Polizei ist neben anderen Info-, Verkaufs- und Gastroständen auch beim dreitägigen CSD-Straßenfest vertreten. Dieses beginnt bereits am Freitag rund um die Binnenalster und ist an den ersten beiden Tagen von 11 bis 24 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 22 Uhr geöffnet. Zum Auftakt am Freitagabend wird Sängerin Jasmin Wagner ("Blümchen") auftreten.

Am Sonnabend findet mit dem Pink Pauli Festival rund um den Spielbudenplatz die Abschlussparty des CSD statt, beteiligt sind das Docks, Schmidts Tivoli, der Sommersalon und die WunderBar.