Hamburg. Die DLRG hat am Donnerstag eine Zwischenbilanz für dieses Jahr vorgestellt. Das sind die Ergebnisse für Norddeutschland.

In Hamburg sind von Januar bis Juli vier Menschen ertrunken. Das sind drei weniger als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag bei einer Zwischenbilanz des Jahres im Ostseebad Damp mitteilte. Zwei Menschn kamen in Seen ums Leben, zwei in Flüssen.

Für einiges Aufsehen hatte erst jüngst ein Vorfall in einem Wandsbeker Schwimmbad gesorgt, bei dem ein Siebenjähriger fast ertrunken wäre. Der Bademeister sah das Kind leblos auf dem Boden des Beckens treiben. Durch sein schnelles Eingreifen und eine schnelle Reanimation konnte der Junge gerettet werden.

Badeunfälle im Norden: Fünf Menschen in Seen ertrunken

In Schleswig-Holstein sind im selben Zeitraum zwölf Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Das war ein Toter mehr als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres. Fünf Menschen ertranken in Seen, drei in Hafenbecken, zwei im Meer und einer in einem Fluss.

DLRG: Deutlich mehr Badetote in Niedersachsen

Deutlich mehr Badetote als im gleichen Zeitraum des Vorjahres gab es in Niedersachsen. Insgesamt starben von Januar bis Juli 23 Menschen in dem Bundesland beim Baden - im Vorjahreszeitraum waren es laut DLRG 15. Jeweils sechs Menschen ertranken demnach in einem See oder Fluss, fünf in einem Teich, zwei in einem Kanal. Die übrigen starben etwa in Hafenbecken oder im Meer. In Bremen ertranken in dem Zeitraum zwei Menschen - nach drei Badetoten im Vorjahreszeitraum.

Wie vor einem Jahr waren in beiden Bundesländern vor allem Männer betroffen. In Niedersachsen waren in dem Zeitraum 20 Männer unter den Opfern, aber nur drei Frauen. In Bremen starben zwei Männer, eine Frau war nicht unter den Badetoten.

In Mecklenburg-Vorpommern starben sechs Menschen bei Badeunfällen. Das waren deutlich weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, als 21 Ertrunkene in dem Bundesland registriert wurden. In Mecklenburg-Vorpommern ertranken drei Menschen in Seen, zwei in Flüssen und einer im Meer.

DLRG-Zwischenbilanz: 15 Badetote mehr im Vergleich zum Vorjahr

Die Zahl der in Deutschland ertrunkenen Menschen stieg nach DLRG-Zahlen von Januar bis Juli im Vergleich zum Vorjahr um 15 auf mindestens 199. Seit Beginn der Badesaison Anfang Mai zählten die Lebensretter 136 Tote, neun mehr als im Vorjahreszeitraum. DLRG-Präsidentin Ute Vogt nannte das bereits im Mai gute Wetter, das viele Menschen zu Badeausflügen genützt hätten, als einen Grund für den Anstieg. "Dabei kam es vermehrt zu Unfällen in den noch kühlen Gewässern." Im Mai seien 30 Frauen, Männer und Kinder ertrunken. Im Mai 2021 waren es nur elf.

Die Mehrzahl der Unfälle ereignet sich nach DLRG-Angaben im Binnenland in zumeist unbewachten Gewässern. An Nord- und Ostsee habe es bis Juli dagegen nur vier Badetote gegeben. Im Jahr 2021 starben nach DLRG-Angaben insgesamt 299 Menschen bei Badeunfällen in Deutschland. Das sei der niedrigste Stand seit mehr als 20 Jahren gewesen.