Hamburg. Hamburg drückt aufs Tempo: Schon 2023 sollen die Arbeiten für das geplante Projekt im Hafen der Hansestadt starten.

Unter dem Eindruck der aktuellen Energiekrise drückt Hamburg beim geplanten Wasserstoffnetz im Hafen aufs Tempo. Das Projekt soll früher als geplant starten, die Bauarbeiten sollen bereits im kommenden Jahr beginnen, wie der städtische Versorger Gasnetz Hamburg am Mittwoch mitteilte. Demnach hat das Bundeswirtschaftsministerium einen „vorzeitigen Maßnahmenbeginn“ bereits vor Beginn einer endgültigen Förderzusage genehmigt.

Hafen Hamburg: Wasserstoffnetz soll früher starten

Das Wasserstoffnetz gehört rund einem Dutzenden Projekten, für die mehrere Hamburger Unternehmen gemeinsam Fördermittel im Rahmen des Programms „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) beantragt hatten. „Eine genaue Fördersumme steht erst mit dem Förderbescheid fest, den Gasnetz Hamburg gegen Jahresende erwartet.“

Das Netz soll zunächst mit 40 Kilometern Länge die Industrie im Hafengebiet mit klimaneutral erzeugtem „grünen“ Wasserstoff versorgen. Der Hafen gilt als großes zusammenhängendes Industriegebiete als idealer Standort für ein Wasserstoff-Ökosystem. Dazu gehört auch der Plan, am Standort des lange umstrittenen und inzwischen vom Netz gegangenen Kohlekraftwerks Hamburg-Moorburg einen großen Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion zu errichten.

Hafen Hamburg: Bauarbeiten für Wasserstoffnetz beginnen 2023

„In den darauffolgenden Ausbaustufen erhält das Netz Anschluss ans europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz und soll in den Folgejahren Jahren auf über 60 Kilometer Netzlänge anwachsen“, heißt es in der Mitteilung. „Auch seeseitige Import-Infrastrukturen für grünen Wasserstoff könnten künftig einspeisen.“

Klima- und Energiesenator Jens Kerstan (Grüne) sagte, mit dem Wasserstoffnetz HH-WIN werde die fossilfreie Umstellung von über einem Drittel des Hamburger Erdgasverbrauchs möglich. „Gerade in der jetzigen Situation müssen wir den Dreiklang aus Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit der Energieversorgung fest im Blick behalten und uns so schnell wie möglich aus der Abhängigkeit fossiler Energieträger befreien.“