Hamburg. Die kleinen Geräte sollen die Sicherheit für Beamte erhöhen. Die Deutsche Polizeigewerkschaft Hamburg fordert deutlich mehr Kameras.
Die Polizei Hamburg hat 64 zusätzliche Bodycams für ihre Mitarbeiter angeschafft. Die Kameras stehen kurz vor der Inbetriebnahme und sollen an den acht Regional-Polizeikommissariaten und dem Polizeikommissariat 11 im Stadtteil St. Georg zum Einsatz kommen, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte.
Wie ein Polizeisprecher auf Abendblatt-Anfrage mitteilte, liegen die Kameras bereits seit dem vergangenen Jahr vor. "An der einen oder anderen Stelle fehlen aber leider noch letzte Hardware-Komponenten, die zum Betrieb an den Polizeikommissariaten erforderlich sind", so der Sprecher. Ein erweiterter Einsatz von Tasern wird derzeit ebenfalls geprüft. Dazu soll es innerhalb der zweiten Jahreshälfte 2022 weitere Entscheidungen geben.
Die neuen Bodycams werden den Angaben auch nicht die letzten sein. „Ein weiterer Ausbau des Einsatzmittels Bodycam ist angestrebt.“ Dabei sollen die dortigen Funkstreifenwagen im 24/7-Betrieb mit jeweils einer Bodycam ausgestattet werden. Derzeit sind den Angaben zufolge sechs Kameras in Hamburg im Einsatz.
Neue Bodycams für Polizei Hamburg: "noch nicht ausreichend“
Bislang haben die Einsatzkräfte der Davidwache auf der Reeperbahn diese Kameras genutzt, wie der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Hamburg, Thomas Jungfer, sagte. Für ihn sind die neuen Geräte „ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber bei weitem noch nicht ausreichend“. Die Gewerkschaft fordert, dass jede Beamtin und jeder Beamte im Außendienst so schnell wie möglich mit einer Bodycam ausgestattet sein muss. Jungfer zufolge entspricht das etwa 1200 notwendigen Kameras.
Die Kameras, die nur bei schwierigen Situationen eingeschaltet werden, sollen Gefahrensituationen entspannen und die Beamten so schützen. Bevor das Gerät eingeschaltet wird, müssen die Beamten darauf hinweisen. „Oft reicht es schon, das Anschalten anzukündigen, um die Situation zu beruhigen“, sagte Jungfer dazu. 2015 waren die Bodycams erstmals in der Hansestadt genutzt worden.
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Bodycams für Polizei Hamburg: Schulungen sind Pflicht
Die Anschaffung und Nutzung der Geräte seien ein großer Schritt mit nicht unerheblichem Aufwand, sagte der Polizeisprecher weiter. Hintergrund sei, dass auch die für den Betrieb notwendige Infrastruktur geschaffen werden müsse, um das Videomaterial auslesen und verwerten zu können.
Die Kamerasysteme dürften nur von hierfür ausgebildeten Einsatzkräften genutzt werden und deshalb müssten die Beamtinnen und Beamten auch geschult werden. „Wir hoffen, dass es bestenfalls schon im August mit den Schulungen losgehen kann“, sagte der Sprecher weiter.