Hamburg. Trotz großem Andrang bei den heißen Temperaturen gab es nur einen Zwischenfall. Der Schwanenvater fordert trotzdem mehr Rücksicht.

Mit Beginn der Sommerferien beobachtet die Wasserschutzpolizei eine deutliche Zunahme des Verkehrs rund um die Außenalster – vor allem nachmittags und an den Wochenenden auf den Kanälen. Wie die Hamburger Polizei auf Abendblatt-Anfrage mitteilte, kam es bisher aber nur zu einem Unfall: Ein Schiff der Alster-Touristik und ein Rennruderboot waren zusammengestoßen, wobei Letzteres einen Totalschaden erlitt. Zu Personenschäden kam es allerdings nicht.

Auf der Außenalster sind den Angaben nach im Moment insgesamt auch mehr Segler und Ruderer unterwegs. Damit sie noch sicherer trainieren können, wurden am 23. Juni testweise zwölf Bojen zwischen Krugkoppel- und Kennedybrücke installiert (das Abendblatt berichtete).

Wassersport in Hamburg: Bojen für mehr Sicherheit

Initiator Christian Dahlke vom Ruder-Club Allemannia zieht eine positive Bilanz: Einer im täglichen Betrieb bereits fest etablierten Wasserstraße werde so eine klare Form gegeben – das sei eine große Hilfe für die rund 5000 Ruderer auf der Außenalster, so der Trainer gegenüber dem Abendblatt.

Die Bojen dienen dabei nicht als amtliche Verkehrsregelung, sondern als Orientierung für rückwärts fahrende Ruderer und andere Wassersportler, heißt es dazu auf Anfrage von der Umweltbehörde, die die aktuelle Testphase für die Bojen bis Oktober genehmigt hat. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch keine Aussage darüber treffen, inwiefern die Bojenreihe auf der Alster Wirkung zeigt“, so Sprecherin Renate Pinzke.

„Schwanenvater“ fordert Rücksichtnahme

Damit nicht nur menschliche Bewohner Hamburgs die Sommertage auf der Außenalster genießen können, bittet Olaf Nieß, der als „Schwanenvater“ bekannte Leiter des Hamburger Schwanenwesens, um Aufmerksamkeit. „Solange alle die nötige Rücksicht nehmen und nicht in die Böschungen reinfahren, ist alles in Ordnung“, sagte er am Mittwoch auf Abendblatt-Anfrage. „Wenn die Gewässer wie in den letzten ein, zwei Tag extrem voll sind, werden Tiere und Natur aber Probleme kriegen.“

Das angesprochene Problem sei dabei die „kontinuierliche Dauerbeunruhigung“ der Natur, wenn Hamburgerinnen und Hamburger beispielsweise mit Stand-up-Brettern oder Kanus in Schilfareale fahren. „Für den Einzelnen ist es einmal, dass er da aus Versehen reinfährt. Wenn das aber zehn-, zwanzigmal passiert, werden die Pflanzen irgendwann dauerhaft beschädigt“, so Nieß.

Wassersport in Hamburg: Schwäne weichen aus

Außerdem gibt es aktuell Schwanennachwuchs, wie Nieß berichtet. „Wir merken, dass die Tiere vom Alsterufer und den Gewässern auch auf Hinterhöfe im Bereich um die Alster ausweichen, weil gerade zu viel Betrieb ist“, so der Leiter des Schwanenwesens. Um Tiere und Natur zu entlasten, rät Nieß dazu, sich nur von befestigten Orten wie Stegen auf die Alster zu begeben. Und mit den Sportgeräten nicht durch Beete oder Büsche zu laufen, um das Wasser zu erreichen.

Verkehrsregeln sowie Umweltschutztipps gibt es unter hamburg.de/alsterfueralle