Hamburg. Die ursprünglich temporäre Nachricht von Fridays for Future wird wohl noch Jahre zu sehen sein. Das liegt vor allem an der Farbe.

Der „Wir alle für 1,5 Grad“-Schriftzug der Klimabewegung Fridays for Future auf der Mönckebergstraße wird bleiben. Dies geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der AfD vom 5. Juli hervor.

Die 60 Meter lange, weiße Nachricht auf grünem Grund war ursprünglich Teil des siebten globalen Klimastreiks. Dafür wurde durch das Bezirksamt Mitte eine Sondernutzungsgenehmigung erteilt, die zunächst für einen Monat galt und nachfolgend noch zweimal verlängert wurde: Erst bis zum 15. August, später bis zum 31. Oktober des vergangenen Jahres. Für die Aktion entrichteten die Klimaaktiven insgesamt 1620 Euro an Sondernutzungsgebühren. Nach Ende der Aktion sollte der Schriftzug wieder entfernt werden.

Hamburger Innenstadt: Farbe in Asphalt eingedrungen

Bei der Untersuchung der verwendeten Farbe nach Ende der Erlaubnis wurde allerdings festgestellt, dass dies nur unter erheblichem Aufwand möglich ist. Wie der Hamburger Senat als Antwort auf eine Anfrage der AfD im Januar dieses Jahres mitteilte, ist die Farbe in die porige Oberflächenstruktur des Asphalts eingedrungen und müsste abgefräst werden.

Dadurch würde der Asphalt beschädigt, und eine neue Decke müsste aufgetragen werden. Fridays for Future teilte auf Abendblatt-Anfrage mit, die Farbauswahl sei in enger Absprache mit Bezirksamt und Experten erfolgt: „Die Entfernbarkeit wurde mit den üblichen Methoden der Straßenmarkierungsfirma besprochen und bestätigt“, so Vertreterin Annika Rittmann.

Hamburger Innenstadt: Schriftzug bleibt wohl noch einige Jahre

Daher soll der Schriftzug nun bis zur nächsten nötigen Sanierung der Straße bleiben. Diese steht nach aktuellem Stand in etwa fünf Jahren an. „Eine Entfernung des Schriftzuges vor Beendigung der Lebensdauer des Asphalts und damit einhergehend eine vorzeitige Straßensanierung stünden im Widerspruch zu den Zielen des Senats hinsichtlich der Ressourcenschonung“, sagte Dennis Krämer, Sprecher der zuständigen Verkehrsbehörde, dazu auf Abendblatt-Anfrage. Die Straße sei weiterhin funktionstüchtig und uneingeschränkt nutzbar. Es gebe auch keine akute Umweltgefahr durch die Farbe. Daher ließe sich ein tatsächlicher Schaden nicht eindeutig und rechtssicher beziffern.

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Fridays for Future ist erfreut über die Entscheidung: „Das ist ein wichtiges Zeichen des Senats für Klimaschutz in Hamburg“, sagte Rittmann. Die AfD-Fraktion kritisierte, dass kein Bußgeldverfahren eingeleitet wurde. „Öffentliches Eigentum wurde beschädigt , und niemand wird zur Rechenschaft gezogen“, so Fraktionsvizechef Alexander Wolf.