Hamburg . 21 Jahre alter Hamburger wollte offenbar einen Sprengsatz nach dem Vorbild des Anschlags auf den Boston-Marathon 2013 bauen.

Im Hamburger Prozess um einen geplanten Terroranschlag zum 20. Jahrestag der Attentate vom 11. September 2001 hat der Verteidiger eine Jugendstrafe für den Angeklagten gefordert. Der Anwalt habe am Mittwoch eine Strafe zwischen zweieinhalb und drei Jahren beantragt, teilte ein Gerichtssprecher mit.

Die Bundesanwaltschaft wirft dem angeklagten 21-Jährigen die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor. Außerdem soll er durch den Kauf einer Handgranate und einer Pistole mit Munition gegen das Kriegswaffenkontroll- und Waffengesetz verstoßen haben. Die Vertreter der Bundesanwaltschaft hatten am Dienstag vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht eine Haftstrafe von sieben Jahren beantragt.

Terroranschlag geplant? Verteidiger fordert Jugendstrafe für Hamburger

Nach Überzeugung der Anklagebehörde wollte der von Al-Kaida faszinierte Angeklagte einen Sprengsatz nach dem Vorbild des Anschlags auf den Boston-Marathon 2013 bauen. Dafür habe er sich größere Mengen an Chemikalien sowie mehrere Hundert Schrauben und Muttern beschafft.

Beim Kauf der Waffen geriet er an einen verdeckt agierenden Polizeibeamten. Spezialkräfte nahmen den jungen Mann im August vergangenen Jahres in Hamburg-Stellingen fest. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Ermittler das Material zum Bombenbau.

Auf seinem Handy und Laptop hatte der Angeklagte nach Angaben der Bundesanwaltschaft umfangreiche islamistische Propaganda abgespeichert, darunter Reden des früheren Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden und eine Vielzahl von Anleitungen zum Bombenbau. Der Code zum Entsperren des Handys habe 9112001 gelautet - und damit das Datum der Attentate in den USA gehabt.