Hamburg. Ganzjahresfreibäder in Hamburg wurden schon weniger stark beheizt, nun kündigte Bäderland weitere Maßnahmen zur Gaseinsparung an.
Um mit Blick auf die Gaskrise schnell Energie sparen zu können, werden die Außenbecken städtischer Ganzjahresfreibäder in Hamburg ab sofort weniger stark beheizt. „Dort haben wir bisher immer eine Wassertemperatur von 28 Grad Celsius. Das fahren wir jetzt runter auf 25 Grad“, sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel.
Nach dem Aufruf zum Energiesparen von Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) wolle das Unternehmen mit gutem Beispiel voran gehen, damit die Speicher nicht so schnell leer werden. „Die drei Grad sind für den Gast im Sommer kein spürbarer Effekt. Aber es spart eben Gas ein.“ Zumindest in kühleren Sommerphasen.
Freibad: Wo man in Hamburg nun kühler schwimmt
Zu den Ganzjahresfreibädern zählen das beliebte Kaifu-Bad in Eimsbüttel, das Bille-Bad in Bergedorf, das Familienbad Rahlstedt, das Festland in Altona, das Midsommerland in Harburg, das Parkbad in Volksdorf – und das Holthusenbad in Eppendorf, das derzeit aber ohnehin in der Sommerpause ist.
Bei den großen Sommerfreibädern von Bäderland kann auf diesem Weg keine weitere Energie gespart werden, die sind ausschließlich sonnenbeheizt. Auch die Außenbecken der Ganzjahresfreibäder werden dann fast ausschließlich durch die Kraft der Sonne warm gehalten.
Deutliche Einspareffekte wird die Absenkung der Temperatur aber im Herbst und Winter haben. Denn auch dann sollen die Außenbecken der Ganzjahresfreibäder nur noch mit 25 Grad betrieben werden. „Das ist dann aber verkraftbar, weil wir innen weiterhin die wärmeren Angebote haben. Und im Winter werden die Außenbecken meist ohnehin zum Bahnenschwimmen genutzt.“ Da sei ein zu warmes Becken eher anstrengend.
Freibad in Hamburg kühler – Duschen bleiben warm
Die Entscheidung von Bäderland habe auch keinen Einfluss auf die Duschen und die Wassertemperatur der Innenbecken. „Wir haben ja auch Babyschwimmen, Kinderschwimm- und Gesundheits- sowie Reha-Kurse. Dafür braucht es einfach die wärmere Temperatur.“ Andersfalls kühlen die Kinder aus und können deshalb nur kürzer im Wasser bleiben. „Oder sie verlieren die Lust am Schwimmen und dann wären ja alle unsere aktuellen Anstrengungen rund um die Schwimmkurse umsonst.“
- Energiekrise: Freibad kürzt Saison und lässt das Wasser kalt
- Gas-Preise: Netzagentur-Chef hält Verdreifachung für möglich
- Sommerwetter! Diese Freibäder bleiben dennoch geschlossen
Bäderland reagiert auf Gaskrise – und schließt alle Saunen
Darüber hinaus ergreift Bäderland weitere Maßnahmen zur Gaseinsparung: So sollen ab dem 7. Juli bis voraussichtlich 31. August alle Saunaanlagen der Bäderland-Standorte geschlossen werden.
Zudem werden die Öffnungszeiten in den Sommerfreibädern folgendermaßen angepasst:
- Marienhöhe: mittwochs bis sonntags von 11 bis 19 Uhr
- Osdorfer Born: freitags bis dienstags von 11 bis 19 Uhr
- Neugraben: mittwochs bis sonntags von 11 bis 19 Uhr
- Finkenwerder: montags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr
Auch die Hallenbäder Blankenese, Elbgaustraße, Finkenwerder und Süderelbe sollen vorübergehend geschlossen werden, um Energie zu sparen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung von Bäderland. Schwimmunterricht, Kurse und Vereinsbetrieb an allen betroffenen Standorten sowie die morgendlichen Schwimmclub-Zeiten seien von den Schließungen nicht betroffen.