Hamburg. Zuckersüßer Blues, Progressive Pop-Klassiker, Lautes und Leises – Hamburgs beste Termine, für die es noch Karten gibt.
Musik-Höhepunkte aus Italien, Australien und Mali, Kunst aus aller Welt, Feste und Festivals für Kinder und spannend vermittelte Zeitgeschichte zeigen, wie grenzenlos das Kulturangebot in Hamburg auch in diesen Tagen wieder ist. Unsere Auswahl.
Italo-Blues in der Barclays Arena
Seit mehr als 50 Jahren steht Adelmo Fornaciari alias Zucchero mittlerweile auf der Bühne und hat immer noch den Blues, den er seit seinem dritten Soloalbum „Rispetto“ 1986 wie kein anderer in seiner Heimat Italien populär machte. In Deutschland wurde er Anfang der 90er durch die Single „Senza una donna“ ein Begriff und hat sich hier über die Jahre stetig neue Fans erspielt, die sowohl seine erdige Art, sein Gefühl, aber auch mal einen packenden Zugriff schätzen. Zuccheros aktuelles Album „Discover“ erschien 2021, was übrigens sein erstes Coveralbum ist darauf zu hören ist auch der deutsche Schlagerstar Ben Zucker, aber Berührungsängste hatte Zucchero, der wirklich mit alles und jedem gespielt hat, noch nie. Am 23. Juni kommt er endlich nach zwei Verlegungen nach Hamburg in die Barclays Arena.
Zucchero Do 23.6., 20.00, Barclays Arena (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 10, Karten ab 64,10 im Vorverkauf; zucchero.it
Kindermusikfest in Planten un Blomen
An diesem Sonntag ist Tag der Musik, und KinderKinder lädt ein, das gemeinsam zu feiern. Zwei Jahre musste das Kindermusikfest „laut und luise“ coronabedingt ausfallen, nun wird es wieder bunt, laut und klangvoll. Die Band Radau, das Blasorchester Hamburg, Bitte Lächeln und viele mehr spielen von 13 Uhr an bis 18 Uhr Rock, Klassik und Kinderlieder. Rund um den Musikpavillon in Planten un Blomen gibt es neben den Konzerten zahlreiche Mitmachangebote, bei denen die großen und kleinen Fest-Besucher die Möglichkeit haben, selbst zu musizieren und kreativ zu werden. Zum Beispiel durch die Teilnahme am Trommelworkshop oder das Spielen der Instrumente des großen Wasserorchesters. Der Eintritt ist wie immer für alle kostenfrei.
„laut und luise“ So 19.6, 13.00-18.00, Planten un Blomen (S Dammtor, U Stephansplatz, Bus 35, 112), kostenfrei, kinderkinder.de
Mischung aus Aufführung, Lesung und Diskussion
Im Jahr 1922 wurde der damalige Außenminister Walther Rathenau ermordet. Schon vorher wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft diskreditiert. Die Landeszentrale für politische Bildung ist im Rahmen der Reihe „Was wäre wenn ...?“ zu Gast im Museum für Hamburgische Geschichte, um über aktuelle Gefährdungen der Demokratie zu sprechen. Die Veranstaltung ist eine Mischung aus szenischer Aufführung, Lesung und Diskussion.
Walther Rathenau Di 21.6., 18.00, Museum für Hamburgische Geschichte (U St. Pauli), Große Wallanlagen, Eintritt frei
Musical für die ganze Familie
Das Kinderbuch „Der achtsame Tiger“ von Przemyslaw Wechterowicz und Emilia Dziubak stand Pate für das gleichnamige Musical von Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth das das Schmidt Tivoli in dieser Woche zeigt. Das Raubtier informiert die Menschen darin mit Songs, Kostümen und Puppen über seinen Alltag.
„Der achtsame Tiger“ bis So 17.7., Schmidts Tivoli (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 27/28, alle Termine und Uhrzeiten auf tivoli.de, Karten ab 13,20
Leichtfüßige Theater-Aufführung
Die US-amerikanische Autorin Amy Herzog hat das Stück „After the Revolution“ geschrieben, in dem es um Politik und Familiengeheimnisse geht. Leichtfüßig soll ihr das gelungen sein. Die Hamburg Players bringen das Stück in englischer Sprache auf die Bühne des Theaters an der Marschnerstraße.
„After the Revolution“ Mi 22.6. bis Sa 25.6., jew. 19.30, Theater an der Marschnerstraße (U Hamburger Straße), Marschnerstraße 42, Karten 10,- bis 16,-
Talk, Fachvorträge und Kurzfilme im Metropolis
Am Gänsemarkt wird zurzeit das Deutschlandhaus neu gebaut. Das Vorgängergebäude beherbergte einst das größte Kino Europas. Der Neubau soll im Herbst 2023 eröffnet werden, Architekt ist Hadi Teherani. Das Metropolis widmet sich am Donnerstag mit einem Talk, Fachvorträgen und Kurzfilmen dem markanten Gebäude, unter anderem mit einer Ufa-Wochenschau aus dem Jahr 1929.
„Zeitfilm Deutschlandhaus“ Do 30.6., 21.15, Metropolis (U Gänsemarkt), Kleine Theaterstraße 10, Eintritt frei, Platzkarte bestellen unter www.metropoliskino.de
Reise durch Zeit und Raum
Das Auswanderermuseum BallinStadt zeigt über die Sommermonate die Sonderausstellung „Lisas und Mads’ fantastische Reise durch Raum und Zeit“. Darin werden auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern gut 60 Großmodelle aus Original-Lego-Steinen gezeigt. Die Reise führt vom historischen Hamburg unter anderem ins Alte Rom, zu den Pharaonen und Pyramiden, in die heutigen USA und ins Weltall der Zukunft. Mit dem Hapag-Schiff „Imperator“ (gebaut aus mehr als 10.000 Steinen), einem Gebäude der Auswandererhallen oder auch der vier Meter langen „Straße durch die Zeit“ werden Modelle gezeigt, die extra für die Ausstellung angefertigt wurden.
„Lisa und Mads’ fantastische Reise durch Raum und Zeit“ bis 26.8., Auswanderermuseum BallinStadt (S Veddel), Veddeler Bogen 2, Di–So 10.00–18.00, Eintritt 13,-/11,- (erm.)/7,- (Kinder), www.ballinstadt.de
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Weltmusik im Schanzenzelt
„Pilgerstätte der Pop-Hipster“, nannte die „Süddeutsche Zeitung“ den westafrikanischen Staat Mali vor zehn Jahren, in genau dem Jahr, als im Norden des Landes erneut bewaffnete Konflikte ausbrachen. So wechselhaft das Schicksal des Landes ist, so vielseitig und weltweit einflussreich ist seine Kultur in der Tat. Da wäre zum Beispiel Habib Koité, ein Meister der Gitarre und der Verschmelzung von Tradition und Moderne ohne stilistische und geografische Grenzen – mehr als 1700 Konzerte hat er rund um den Globus gegeben, das nächste in Hamburg ist am 22. Juni im Schanzenzelt im Schanzenpark.
Habib Koité & Bamada Mi 22.6., 20.00, Schanzenzelt (U/S Sternschanze), Sternschanze 1, Karten zu 24,10 im Vorverkauf; www.schanzenzelt.de
Millerntor Gallery
Niemand siegt am Millerntor, aber Kunst? Da kann man schon mal hinten alles aufmachen. Zum zehnten Mal verwandelt sich die sportliche und spirituelle Heimat des FC St. Pauli vom 23. Juni bis zum 26. Juni in die „Millerntor Gallery“. Hundert Künstlerinnen und Künstler mit Schwerpunkt auf weiblich und nicht-binär zeigen an den Wänden und drum herum über 600 Werke unter dem Sammlungstitel „Titel „Fluxus – together we flow“. Schließlich sollen auch gern Spenden zum Initiator Viva con Agua fließen. Neben der Kunst sind auch 50 Auftritte von Musik über Clubkultur bis Literatur zu erleben, nicht zu vergessen die After-Show-Partys am 24. und 25. Juni im Uebel & Gefährlich.
Millerntor Gallery Do 23.6., 18.00–24.00, Fr 24.6., 12.00–24.00, Sa 25.6., 11.00–24.00, So 26.6., 11.00–19.10, Millerntor-Stadion (U Feldstraße, U St. Pauli), Harald-Stender-Platz 1, Karten ab 19,- bis 45,-; millerntorgallery.org
Bombastische Show aus Australien
Wer Pink Floyd möglichst nah am Original erleben möchte, kann sich seit mittlerweile 34 Jahren auf das Ensemble der Australian Pink Floyd Show verlassen. David Gilmour gab der Truppe seinen Segen, als sie bei seinem 50. Geburtstag spielte. Am 22. Juni werden in der Barclays Arena Höhepunkte der Alben „The Dark Side of The Moon“, „Wish You Were Here“, „Animals“ und „The Wall“ gespielt.
The Australian Pink Floyd Show Mi 22.6., 20.00, Barclays Arena (S Stellingen ü Bus 380), Sylvesterallee 10, Karten ab 53,74 im Vorverkauf, www.aussiefloyd.com