Hamburg. Der Senat will mit der Maßnahme den Verkehrslärm reduzieren. Wo und wann das Tempolimit für Autofahrer gelten soll.
Die Menschen in Hamburg sollen besser vor Verkehrslärm geschützt werden. Deshalb erweitert der Senat im Laufe der kommenden Jahre die nächtlichen Tempo-30-Zonen. Auf 85 viel befahrenen Straßenabschnitten soll ein nächtliches Tempolimit eingeführt werden. Ende vergangenen Jahres kündigte die Umweltbehörde an, dass ab Mitte 2022 an 20 Straßenabschnitten mit einer nächtlichen Lärmbelastung von mehr als 60 Dezibel (dB) Tempo 30 von 22 bis 6 Uhr gelten soll.
Für sechs der geplanten 20 Straßen gibt es bereits einen Termin für die Temo-30-Maßnahme, bei zwei Straßen ist die Anpassung der Ampelanlagen bereits erfolgt. Das teilten die Hamburger Umweltbehörde und die Verkehrsbehörde auf Abendblatt-Anfrage nun mit.
Verkehr Hamburg: Nachts Tempo 30 – auch am Schulterblatt
Am weitesten fortgeschritten sind die Planungen demnach an der Bergedorfer Straße (B5) zwischen Schleusengrabenbrücke und Vierlandenstraße sowie am Schulterblatt zwischen der Bahnlinie bis zur Schanzenstraße. "Die Maßnahme Schulterblatt wurde nach erfolgter Anpassung der Lichtsignalanlagen im März am 7. April von der Straßenverkehrsbehörde angeordnet und befindet sich nun in der Umsetzung beim Bezirksamt Altona", heißt es vonseiten der Behörde.
Im ersten Quartal wurde bereits die Ampelanlage an der Habichtstraße/Lauensteinstraße zwischen Jahnbrücke und Bramfelder Straße angepasst. Noch im zweiten Quartal 2022 – also noch im Juni – soll das an vier weiteren Straßenabschnitten erfolgen:
- B5 Holtenklinker Straße/Rotenhauschaussee zwischen Curslacker Heerweg und Justus Brinkmann Straße
- Caspar-Voght-Straße zwischen Hammer Steindamm und Sievekingsallee
- B5 Eiffestraße zwischen Grevenweg und Beltgens Garten
- Bramfelder Straße zwischen Drosselstraße und Habichtstraße
Verkehr Hamburg: Tempo 30 – Bezirke stellen Schilder auf
Auf der Bremer Straße (B75) zwischen Hohe Straße und Eißendorfer Mühlenweg soll die Ampelanlage im dritten Quartal 2022 umgerüstet werden. Für die Umsetzung müssen zunächst die sogenannten Räumzeiten nach Ende der Grünphase an den Ampeln geändert werden. Zwischen dem Grün-Ende des einen Verkehrsstroms und dem Grün-Anfang eines anderen liegt eine von der Größe der Kreuzung und der Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer abhängige Räumzeit. Da die Autofahrer an den betreffenden Straßen nur noch 30 km/h fahren dürfen, brauchen sie mehr Zeit.
Dafür muss laut Behörde die Hamburg Verkehrsanlagen GmbH die neue Schaltung programmieren und dies ins Steuergerät einspielen. "Mit der Einschaltung wird die neue Räumzeit dann geschaltet", so die Vekehrsbehörde. Anschließend wird die neue Geschwindigkeit von der Polizei angeordnet, das zuständige Bezirksamt stellt die Tempo-30-Schilder auf.
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Tempo 30 in Hamburg: 67 weitere Straßenabschnitte kommen hinzu
Bereits im November vergangenen Jahres hatte die Umweltbehörde mitgeteilt, dass in Hamburg tagsüber 107.000 Menschen durch Straßenverkehr Lautstärken von mehr als 65 dB ausgesetzt sind. Nachts sind es sogar 130.000 Menschen, die von Lautstärken über 55 dB betroffen sind.
Im Kampf gegen den Verkehrslärm soll es im Laufe des Jahres an weiteren Straßenabschnitten nachts ein Tempo-30-Limit geben – unter anderem auf Teilabschnitten der Stader Straße, der Herderstraße, dem Mühlenkamp, der Davidstraße, der Budapester Straße und der Max-Brauer-Allee. Voraussichtlich ab 2024 kommen 67 weitere Straßenabschnitte mit hohen Lärmbelastungen hinzu.