Hamburg. Bis zum 26. Juni können sich Bürger an der finalen Planung für den Umbau beteiligen. Auch Dialog ist möglich.

Die Pläne für den Umbau des Jungfernstiegs im kommenden Jahr werden konkreter. Wie konkret, das können sich jetzt alle Hamburgerinnen und Hamburger im Internet ansehen. Und: Wer möchte, kann sich online an der Entwicklung der finalen Planung beteiligen.

Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) hat im Auftrag der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende einen Vorschlag für die weitere Umgestaltung des Prachtboulevards entwickelt, der nun zur Diskussion steht. Ab sofort können sich Interessierte noch bis zum 26. Juni unter beteiligung.hamburg/jungfernstieg über diese sogenannte Vorzugsvariante informieren. Es gibt die Möglichkeit, Kommentare und Anmerkungen zu hinterlassen und über die Planungsinhalte mit anderen in den Dialog zu treten.

Stadtentwicklung Hamburg: Neue Online-Beteiligung zu Umbau von Jungfernstieg

Zu den bereits vorab bekannt gewordenen Punkten gehört, wie berichtet, eine Verschmälerung der Fahrbahnen, die sich dann Taxis, Lieferverkehr, Busse und Radfahrer bei einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h teilen. Auf der Alsterseite soll die „Flanierzone“ erweitert und eine vierte Baumreihe gepflanzt werden. Geplant ist erneut die Anpflanzung von Silberlinden.

Für privaten Autoverkehr bleibt der Jungfernstieg gesperrt. Zu weiteren Veränderungen, die jetzt bekannt wurden, gehören barrierearme Querungsmöglichkeiten an verschiedenen Stellen des Jungfernstiegs, außerdem soll das Rechtsabbiegen vom Ballindamm nur noch für Radfahrerinnen und Radfahrer, nicht aber für den Durchgangsverkehr möglich sein. Das soll mittels eines absenkbaren Pollers geregelt werden.

Kfz-Verkehr soll deutlich gesenkt werden

Aus Sicht des Senats werden die Maßnahmen den Kfz-Verkehr vor Ort deutlich senken, wodurch sich eine Verbesserung von Luft- und Lärmsituation und damit die Aufenthaltsqualität in Hamburgs „guter Stube“ ergebe. Zugleich werde die Verkehrssicherheit „durch Tempo 30 und die Trennung von Fuß- und Radverkehr verbessert“. Die Pläne für den erneuten Umbau hatten dagegen, wie berichtet, bei der CDU-Opposition massiven Widerspruch ausgelöst, die dem Senat Geldverschwendung vorwirft. Auch sei unklar, wie sich der Umbau auf die umliegenden Geschäfte und Praxen auswirke, die dann schwerer erreichbar seien.

Für die jetzt erstellte Vorzugsvariante hat der LSBG nach Behördenangaben alle Ergebnisse unter anderem mit Anliegerinnen und Anliegern und Interessensverbänden gesammelt, abgewogen und verarbeitet. Dasselbe gilt für die Erkenntnisse aus verschiedenen Beteiligungsformaten wie zum Beispiel der ersten Phase der Online-Beteiligung.

Bis zum Herbst werden die Rückmeldungen aus der Online-Beteiligung und weitere Stellungnahmen abgestimmt, abgewogen und die Planungen abgeschlossen. Im Sommer 2023 sollen die Bauarbeiten zur Umsetzung starten.