Hamburg. Steuerzahler-Bund hat Wohnnebenkosten in den Bundesländern verglichen: Was in Hamburg besonders teuer ist – und was nicht.
Die hohen Wohnkosten belasten Bürgerinnen und Bürger zunehmend. Ein wesentlicher Kostentreiber sei auch der Staat, der durch Steuern und Abgaben das Wohnen, aber auch die Schaffung von neuem Wohnraum verteuert, so der Bund der Steuerzahler (BdSt). Er hat die Wohnnebenkosten (Wasserentgelte, Schmutzwasser-, Niederschlagswasser- und Abfallgebühren, Rundfunkbeitrag sowie Grundsteuer B) in allen Bundesländern verglichen.
Das Ergebnis ist für Hamburg vor allem im Bereich der Grundsteuer alarmierend: Die Stadt liegt wie schon vor einem Jahr an der Spitze mit 1050,46 Euro – und verlangt damit fast doppelt so hohe Steuern wie Düsseldorf (571,74 Euro), so der Steuerzahlerbund. Er beziffert den Durchschnitt mit 568,71 Euro.
Wohnen Hamburg: Niedrigere Nebenkosten durch Grundsteuerreform?
Der Berechnung liegt ein Einfamilienhaus Baujahr 2016 mit 120 Quadratmetern Wohnfläche und 300 Quadratmetern Grundstücksfläche zugrunde.„Diese Statistik macht deutlich, dass sich in Hamburg dringend etwas ändern muss“, sagt die Vorsitzende des Hamburger Steuerbundes, Petra Ackmann. „Es ist nicht hinnehmbar, dass das Wohnen in Hamburg inzwischen nahezu unbezahlbar ist. Nicht nur hohe Mieten, auch hohe Wohnnebenkosten sind unsozial.“
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Sie appellierte an Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), bei der beschlossenen Reform zu einer deutlichen Senkung der Grundsteuer für eine spürbare Steuererleichterung zu sorgen. Bisher lautet Dressels Versprechen, dass sich das Volumen, das Hamburg aus der Grundsteuer einnimmt, insgesamt durch die Reform nicht erhöht. Bei den Kosten in den Bereichen Trinkwasser (13.), Schmutzwasser (9.), Niederschlagwassergebühren (12.) und Abfall (7.) schneidet Hamburg im Ländervergleich deutlich besser ab.