Hamburg. Imposant beleuchtete Kreuzfahrtschiffe fahren in den Hafen ein – das wird es nun wieder geben. Allerdings in etwas kleinerer Form.
Hamburg kann sich auf ein blaues Wunder freuen: Vom 19. bis 21. August finden nach pandemiebedingter Pause erstmals seit 2019 wieder die „Cruise Days“ statt – vor der Kulisse des blau erleuchteten Hafens. „Zwei Jahre lang haben wir uns bei Veranstaltungen fast ausschließlich mit Absagen beschäftigten müssen“, sagt Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Marketing GmbH und Hamburg Tourismus GmbH, die Lizenzgeberin der "Cruise Days". Umso mehr freue man sich nun auf diesen positiven Anlass.
Kreuzfahrt: Lichtkünstler Batz illuminiert Teile der Stadt
Erwartet werden bei den Cruise Days pur fünf Kreuzfahrtschiffe: „Aidaprima“, „Aidasol“, „Queen Mary 2“, „MSC Magnifica“ und MS „Otto Sverdrup“ (Hurtigruten). Für den 20. August ist eine stimmungsvolle Begegnung der „Aidaprima“ und der „MSC Magnifica“ geplant (22.45 Uhr), die von der Hafenkante aus beobachtet werden kann.
Der Hafen mit Teilen der City wird erneut von Lichtkünstler Michael Batz mit blauen Lichtpunkten illuminiert, und zwar gut eine Woche lang. „Wir wollen ein Zeichen der Zuversicht, der Kontinuität und der Entwicklung setzen“, sagte Batz am Freitag im Hafenclub. Es werde auch ein Symbol der Solidarität mit der Ukraine in den Farben der Nationalflagge vorbereitet. Veranstalter der Cruise Days sind die Eventagentur uba GmbH mit Geschäftsführer Uwe Bergmann und redroses communications GmbH mit Geschäftsführerin Katja Derow.
Erst im März war die Entscheidung gefallen, nach den vorerst letzten Cruise Days 2019 im August dieses Jahres einen Neustart zu wagen. Weil zu diesem Zeitpunkt das Routing der Kreuzfahrtschiffe für die Sommersaison bereits feststand, erwartet die Zuschauer dieses Mal ein angepasstes Konzept mit weniger Schiffen. „Wir sind sehr glücklich, dass wir wieder den Hafen als Kunstraum präsentieren können“, sagt Veranstalter Uwe Bergmann. Hamburg sei weltweit die einzige Stadt, die aus dem regulären Anlaufen von Kreuzfahrtschiffen eine publikumswirksame Veranstaltung mache.
Auf die traditionelle Parade wird in diesem Jahr verzichtet
Los geht’s am Freitag, 19. August, mit dem Start („Light-up“) des blauen Hafens an Bord des Oceanliners „Queen Mary 2“. Seit dem Erstanlauf des Kreuzfahrtschiffes der britischen Reederei Cunard im Jahr 2004 ist die Liebe der Hanseaten und ihrer Gäste zur „Königin“ ungebrochen. Höhepunkt des Wochenendes wird die Inszenierung am Sonnabend (20. August) sein. Statt der traditionellen Parade mit zahlreichen Traumschiffen geht es auch eine Nummer kleiner. Vor den Landungsbrücken wird die Begegnung der „Aidaprima“ und „MSC Magnifica“ multimedial in Szene gesetzt. Beide Schiffe sollen sich auf eine Entfernung von bis zu 200 Metern nahekommen. Das Landprogramm konzentriert sich an den drei Tagen auf das Areal zwischen Landungsbrücken, Flutschutzmauer und Kehrwiederspitze.
Allein dort werden bis zu 120.000 Gäste erwartet. Die begrenzte Fläche ermöglicht es den Veranstaltern, dass im Fall steigender Corona-Zahlen ein Sicherheits- und Hygienekonzept greifen kann. An Land werden sich mehrere Kreuzfahrtreedereien den reiselustigen Besuchern mit Programm und Reisen präsentieren. Dazu gehört neben Cunard und MSC Kreuzfahrten (am Flutschutztor) erstmals auch nicko cruises Schiffsreisen GmbH mit Sitz in Stuttgart. Die Hamburger Reedereien TUI Cruises und Hapag-Lloyd Cruises sind bislang nicht dabei.
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Als Partner für die diesjährigen Cruise Days konnten die Veranstalter erneut Aida Cruises gewinnen. Wie Nadine Maraschi von der Kommunikationsabteilung der Rostocker Reederei betont, sei das Unternehmen „Innovationstreiber umwelt- und klimafreundlicher Antriebsenergien“. Das Kreuzfahrtschiff „Aidaperla“, das an den Cruise Days teilnimmt, verfügt über ein Batteriepack mit einer Gesamtleistung von zehn Megawatt. Dabei handelt es sich um das bisher weltweit größte Batteriespeichersystem, mit dem ein Passagierschiff ausgestattet ist. Die Aufladung der Batteriesysteme kann mit Landstrom und während des Seebetriebes (Peak Load Shaving) erfolgen. Die „Aidasol“ liegt während der Cruise Days am Terminal Altona und kann dort grünen Landstrom beziehen, hieß es. In den Vorjahren hatten Umweltschützer die Cruise Days und die damit verbundene Umweltbelastung mit Feinstaub kritisiert.
Die Hamburger Touristiker erwarten nach zwei schwierigen Jahren mit der Durchführung der Cruise Days deutliche Signale für den Aufbruch. Sascha Albertsen von der Hamburg Tourismus GmbH berichtet vom stark gestiegenen Medien- und Influencer-Interesse an der Hansestadt – und von der wachsenden Reiselust der Deutschen. Reisen sei ein Gesundheitsfaktor, stärke Resilienz und wecke positive Gefühle, betonte er.
Auch in Eppendorf und auf der Uhlenhorst wird gefeiert
Nicht nur die Cruise Days erleben ihr Comeback. Auch traditionelle Straßenfeste sind wieder da: So ist für den 11. und 12. Juni das Eppendorfer Landstraßenfest geplant – inklusive Tanz vor der zentralen Bühne am Marie-Jonas-Platz. Das Uhlenhorster Stadtteilfest (27. und 28. August) sei ebenfalls in Planung, auch das Duckstein-Festival in Hamburg (15. bis 24. Juli), heißt es bei der Bergmanngruppe. Im Bezirk Eimsbüttel stehen am 27. und 28. August das Osterstraßen- und Anfang Juli das Tibargfest im Kalender. In Altona gibt es wieder die Altonale (17. Juni bis 3. Juli), das Stamp-Festival (1.7. bis 3.7) und das Alafia-Festival (22. bis zum 25. August).